braucht der mensch für sich allein eigentlich eine identität? #jederTagMECFS #MECFS #LongCovid #MEAwareness

Auf @fm4.orf.at wird im Advent wieder über #MECFS berichtet. An der Awareness scheitert es echt nicht mehr, sondern an einer normalen Versorgung. Wo das, was wir jetzt schon tun könnten, umgesetzt wird. fm4.orf.at/player/20251...

Die kapitalistische Arbeitsmoral "Ich wollte meine Verträge erfüllen" ist dann noch die logische Konsequenz aus Krankheitsdiskursen, die immer aus Perspektive der Arbeitsfähigkeit geführt werden. Nur wer leistungsfähig bleibt, entgeht dem sozialen Ausschluss als Kranker. 2/

Gottschalk ist ein Beispiel für den toxischen Zusammenhang zwischen hegemonialer Männlichkeit und der Neigung, (eigenes) Krankheits(-erleben) abzuwerten. Gesellschaftlich immer wieder zu reproduzieren "Sei nicht so hysterisch" prägt Krankheit als weiblich und moralische Schwäche. 1/

Agnotologie und Manufacture of Doubt könnten hilfreiche Konzepte sein, um zu verstehen und Worte dafür zu finden, wie das Narrativ der mysteriösen angeblich biologisch nicht erklärbaren Krankheiten aufrecht erhalten wird, zu Lasten Betroffener. de.wikipedia.org/wiki/Agnotol...

Wikipedia: "Within the sociology of knowledge, agnotology [...] is the study of deliberate, culturally induced ignorance or doubt, typically to sell a product, influence opinion, or win favour, particularly through the publication of inaccurate or misleading scientific data (disinformation)."

The #ManufactureOfDoubt is an historical script that regulated industries use in pursuing their political and economic goals. Many of the issues noted by the editor are known techniques deployed in #agnotology. I wrote about a lot of this in my book; also see work of @drtomori.bsky.social

Schon ein Jahr her, aber immer noch aktuell: unser Vortrag zu den Auswirkungen von #LongCOVID auf Erwerbstätigkeit und Lebensqualität. Mit Bonusteil zur Covid-Prävention 😉 Hier 👇runterscrollen; auch die anderen Videos sind interessant! cofoni-arbeitswelt.de/covid-arbeit...

This is actually quite brilliant, up to and including the final sentence 🔥

die psychologie des kulturkampfs, brilliant erklärt in wenigen minuten.

...um eine größtmögliche Unterordnung als Arbeitskraft in einer spätkapitalistischen, neoliberalen Gesellschaft zu erzielen. Um so wichtiger ist es, das sich jetzt eine wissenschaftliche Kritik der Psychosomatik etabliert. Damit destruktive, manipulative Behandlungsmethoden untersucht werden. 7/7

Dabei dient dies nur eine subtilen, indirekten Schuldzuweisung, gerade dann wenn keine Beschwerdeverbesserung eintritt. Radikal formuliert geht es letztlich um das Silencing von Schmerzen und Beeinträchtigungen, ... 6/x

Wichtiger Text von @privilegienschreck.bsky.social und @helma.bsky.social zur Psychotherapie als Disziplinierungsistrument in der therapeutischen Praxis der Psychosomatik bei #ME/CFS. Ich würde da sogar noch einen Schritt weitergehen und den Bogen etwas weiter spannen - ein kurzer Thread: 1/x 🧵

Wenn #Psychotherapie bei #MECFS zur disziplinierenden Struktur in bestehenden Machtverhältnissen wird, überschreitet das professionelle und ethische Grenzen – und gefährdet Menschen. Danke für diesen wichtigen Beitrag zum kritischen Diskurs, @helma.bsky.social und @privilegienschreck.bsky.social!

Gut beschrieben. Das war auch das, was bei mir ankam: Weil meine Krankheit nicht in der Praxis bekannten Diagnostik- und Therapieschemata entsprach, wurde ich dafür verantwortlich erklärt und wie als Sanktionierung Zuständigkeit abgewiesen und medizinische Hilfe verweigert.

Erfreulich: knapp 500 Anmeldungen!

CN medizinische Gewalt "In einigen Fällen sind Todesfolgen im Zusammenhang mit solchen Fehlbehandlungen beschrieben worden. 2005 starb die 32-jährige Britin Sophia Mirza an den Folgen von ME/CFS – man verweigerte ihr während einer Zwangseinweisung die Pflege."

"...Sanktionsmechanismen, beispielsweise wenn die Gewährung medikamentöser Therapien oder existenzsichernde Sozialleistungen an eine “Mitwirkungspflicht” im Rahmen psychotherapeutischer Programme oder psychosomatischer Rehabilitationsmaßnahmen gebunden wird."

"Bei ME/CFS zeigt sich der psychotherapeutische Zwangscharakter hingegen meist auf implizite und strukturelle Weise. Er wirkt vor allem durch dahinter liegende soziale und wirtschaftliche Sanktionsmechanismen" gratis-3958020.webador.de/artikel/psyc...

"In der ärztlichen Praxis steht der Akt des Sich-Entledigens der nonkonformen Patient*innen und damit die Sanktionierung selbst im Mittelpunkt: Die Patient*innen werden aus dem biomedizinischen Behandlungssystem gedrängt, was darauf folgt, liegt jenseits der versorgenden Aufmerksamkeit."

Psychotherapeutischer Zwang "reproduziert die Idee des autonomen, selbstregulierten Subjekts, das für seine Heilung oder Optimierung vollständig eigenverantwortlich sei, und verschiebt dadurch strukturelle Versäumnisse in der Erforschung und Versorgung von ME/CFS auf die erkrankte Person selbst." 🎯

🔥 "Psychotherapie fungiert bei ME/CFS als Disziplinierungsinstanz mit dem Ziel, Einstellungen und Verhalten des Subjekts nach gesellschaftlichen Vorgaben zu normieren. Es ergibt sich ein Zwang zur Optimierung psychischer Belastbarkeit als sozial auferlegte und individuell umzusetzende Pflicht." 🔥

In unserem neuen Essay untersuchen @helma.bsky.social und ich diesen "psychotherapeutischen Zwang" im Zusammenhang mit ME/CFS und argumentieren, dass biopolitische Machtverhältnisse die medizinisch-therapeutische Versorgung der Betroffenen bestimmen. 2/

Bei Debatten über ME/CFS wird nicht selten Psychotherapie zu einem zentralen Thema. Sie folgen oft biopolitischen Logiken, in denen Definitionsmacht, moralische Zuschreibungen und Sanktionierung miteinander verwoben sind. So kann ein impliziter und struktureller Zwangscharakter entstehen. 1/

Begriffsvorschlag: #Bullyshit Form sprachlicher Gewalt, die vorgibt, aufzuklären, jedoch Macht sichert, Betroffene diskreditiert, strukturelle Ungerechtigkeit verstärkt. Kombi: Bullshit (leere Behauptung) + Bullying (gezielter Angriff) = rhetorische Strategie, die epistemische Gewalt normalisiert.

Sehr lesenswerter Unterthread

In der Kommunikation(skrise) um ME/CFS & Long COVID braucht es diskriminierungssensible, traumainformierte Kommunikation. Wirkung folgt der Struktur, nicht der Absicht. Nicht der Ton, die FORM ermöglicht Anschluss. Violent-Dancing-Muster schließen Dialog aus. Deshalb ist klare Abgrenzung notwendig.

Es entsteht kein Dialog – und soll auch keiner entstehen (siehe Taubenschach-Marker). #ViolentDancing dominiert den Rahmen und entzieht anderen den Raum. Diese kommunikative Form ist strukturell nicht anschlussfähig und verhindert jede Möglichkeit von Klärung. Wirkung: Epistemische Delegitimierung.

Wird wechselseitig aufeinander Bezug genommen oder nicht? Werden Beiträge integriert oder nur genutzt, um die eigene Deutung zu stabilisieren? #ViolentDancing ist beobachtbar. Gerade da, wo es um Versorgung, Evidenz und Verantwortung geht, braucht es Sprache für etwas, das viele nur intuitiv spüren:

#Pogofähigkeit oder #ViolentDancing? Woran man kommunikative Muster erkennt, die komplexe Lösungen ermöglichen – und solche, die Konflikte zementieren. Man muss das nicht so formulieren. Entscheidend ist, dass das besprechbar wird und dass man sagen kann, was man meint. Es sind Orientierungshilfen.

"Wir müssen uns mit der AfD inhaltlich auseinandersetzen!", aber dann nicht den Verfassungsschutz-Bericht lesen wollen, der genau das gemacht hat.

„Im Ernstfall kann dieses Wissen für Betroffene lebensentscheidend sein.“ Pascal Hillgruber ME/CFS-Patient Genau das! Großartige Initiative! #Rettungsdienst #MEcfs #MedSky #MediBubble

Ein Beitrag über eine wichtige Initiative in Neumünster. Der ärztliche Leiter des örtlichen Rettungsdienstes Christoph Trockel arbeitet an einem Handlungskonzept, wie Einsatzkräfte bei Notfalleinsätzen bestmöglich auf #MECFS reagieren können. www.kn-online.de/lokales/neum...

Gerade in der Neurologie wird "wir finden nix (haben aber oft auch nicht ganz genau geschaut)" gerne mit psychosomatischer Ursache gleichgesetzt. Dass aber diese Praxis fachlich inkorrekt ist, gerade bei #MECFS zu Stigmatisierung und Schaden führt, erklären Fachleute, zB @buechnerronja.bsky.social.

Zwei aktuelle Studien, die bezüglich Prävention zu denken geben sollten: 1) SC2 kann bei Kindern zu lang anhaltender Fatigue führen: www.nature.com/articles/s41... 2) Aufenthalt in schlecht belüfteten Schulräumen erhöht das Infektionsrisiko: www.nature.com/articles/s41...

Meiner Meinung nach ist es daher sinnlos, psychosomatische Deutungen in Bezug auf eine bestimmte Krankheit zu widerlegen, das ist in der Vergangenheit vielfach passiert (Holy 7). Sie muss als Wissenschaft geprüft werden. 4/4

weshalb Psychosomatik unfalsifizierbar bleibt. Damit einher geht die Annahme, die Biomedizin wäre in bestimmten Gebieten bereits am Ende des Erkenntnisgewinns angelangt. Das ist natürlich unwissenschaftlich. 3/

Dazu muss man wissen, dass psychosomatische Deutungen oft auch eine Art Technologiefeindlichkeit beinhalten, d.h. technologischer Fortschritt in der Medizin i.S.v. bspw. immer genauer werdender Bildgebungen wie beim fMRT werden als "Überdiagnostik" abgelehnt, 2/

Bei immer genauer werdenden Diagnostikinstrumenten, die eine zunehmende Zahl physiologischer Veränderungen bei v.a. ME/CFS aufzeigen, wird oft herausfordernd die Frage gestellt: "Wie soll das psychosomatisch sein?" 1/

Krise, Aufbruch, Wendepunkt, Besserung: Diese Erzählform sitzt so tief, dass #NichtGenesen schon eher als Problemverhaftung gelesen wird, statt als Beschreibung einer unveränderten Lage. Sch… auf „Heldenreisen“-Erwartungen, die strukturelle Missstände überblenden und Verantwortung individualisieren.

Sehr hörenswertes Feature mit einem längeren Beitrag zu ME/CFS. 🗣️ Statt Klischees und Vorurteilen braucht es mehr Ressourcen für geschlechtersensible Forschung. Die Aufmerksamkeit für psychosomatische Fehldeutungen feminisierten Krankheitserlebens nimmt zu.

"Bisherige Studien zu kognitiver Verhaltenstherapie und zu Bewegungstherapie haben bewiesen, dass #MECFS und #LongCovid somatische Erkrankungen sind. Dennoch ist sich niemand dessen bewusst..." www.frontiersin.org/journals/hum...

Immer mehr Post-Covid-Betroffene bitten um Suizidhilfe. Es wird dringend Zeit, dass Auflärung zu der Krankheit in die Mitte der Gesellschaft rückt.

Ich bin kein Morgenmensch und man trifft mich selten um 8:30Uhr auf Kongressen, aber heute gab es einen guten Grund. @bettinagrande.bsky.social und @buechnerronja.bsky.social lehren uns Demut vor der Erkrankung und bedingungsloses Mitgefühl mit den Betroffenen. Davon braucht es viel viel mehr.

Ich bin sehr dafür, dass wir Psychosomatik und Reha-Forschung als _Wissenschaften_ ernstnehmen – mit der Konsequenz, dass wir an sie die gleichen epistemologischen, methodologischen und ethischen Maßstäbe anlegen wie an andere Wissenschaften auch! Wäre gespannt, was dann noch übrig bliebe!

Meine Frage, die ich an Feminist*innen habe, ist weiterhin: Warum interessiert es nicht, wenn kranke Frauen wegen fehlender medizinischer Versorgung und Psychologisierung Suizid in Anspruch nehmen müssen? Wie ist dieses Unsichtbarmachen erklärbar, außer mit der Herabwürdigung behinderter Menschen?

Uff, ja! Das Problem ist, dass es akzeptiert wird, wenn sie sich ÜBERALL einklinken. Egal ob "psychogen", "psychosomatisch" oder aufgrund angeblicher "psychischer Komponenten" – es lässt sich immer eine (Mit-)Zuständigkeit und damit ein vermeintlicher Anspruch auf Forschungsgelder konstruieren! 🫤

Von den 500 Millionen Euro darf nicht 1 einziger Cent an Psychosomatiker*innen und Reha-Ärzt*innen gehen, deren Pseudo-Forschungsprojekte auf den jämmerlichen Fehlschlüssen "Wenn nichts Körperliches gefunden wird, ist es psychisch!" und "Wer mehr trainiert, wird gesünder!" basieren! #NationaleDekade

In der Steiermark ist eine Mini-Ambulanz für Patient:innen mit #PAIS #LongCovid #MECFS geplant, berichtet @martinamarx.bsky.social . Angeschlossen an die Abteilung für Innere Medizin soll dort ein/e Ärztin tätig sein. (Nicht nur) ME/CFS-Spezialist Thomas Weber scheint das "sehr knapp bemessen". 1/3