Da gerade viel über den Bundeskongress der Linksjugend Solid gesprochen wird. Ich habe 2024 bei dem Kongress in Frankfurt einen Vortrag über Antisemitismus nach dem 7. Oktober gehalten, insbesondere innerhalb der Linken. Die Leute, die mich angefragt haben, waren super nett und interessiert. 1/n

Endlich draußen! In der neuen Freien Assoziation diskutieren wir, wie Rechte die Städte in eine imaginäre Vergangenheit zurückbauen wollen. Ich freue mich sehr, einen der Hauptartikel geschrieben zu haben. Der andere ist von niemand geringerem als Philipp Oswalt.

Mir kommt es oft vor, als hätten diejenigen, die davon behaupten, dass der vermeintlich propalästinensische Protest besonders harte Repression erfährt, wenig Ahnung von linkem Protest. Die Studiproteste in FfM 2009 wurde noch vom Campus geprügelt, während der Mob gerade ungehindert dort marschiert.

How it started vs. how it's going

Das ist so unfassbar traurig. Das Charlotte Chess Center hat bekanntgegeben, dass Daniel Naroditsky verstorben ist. Danya war einer der besten, charmantesten und liebenswürdigsten Kommentatoren und Schachlehrer. Ich habe ihm aberhunderte Stunden zugeschaut, wie einige meiner Freunde auch.

Die Ukraine hat die European Team Chess Championship gewonnen! Das Team hatte sich überzeugend gegen die weit höher gesetzte Konkurrenz behauptet. In der Jungle hatten @andiwand.bsky.social und ich einmal Notizen zur Geschichte des ukrainischen Schachs veröffentlicht: jungle.world/artikel/2022...

Es donnert mal wieder ein Hufeisengewitter durch den Bundestag

Netterweise hat jemand unseren Band von 2017 "Perspektiven kritischer Psychologie und qualitativer Forschung. Beiträge zur Unberechenbarkeit des Subjekts" auf die Website geladen. Darin findet ihr primär methodologische Texte, die denke ich fachlich relevant bleiben. parkerian.com/wp-content/u...

"Leider ist dies – so wurde mir kürzlich mitgeteilt – meine letzte Kolumne für die Frankfurter Rundschau." Aus welchem Grund wird die immer sehr lesenswerte Kolumne von Anetta Kahane eingestellt @fr-zeitung.bsky.social? www.fr.de/meinung/anti...

Hier meine Kurzrezension zu Marina Chernivskys "Bruchzeiten" in der aktuellen Jungle.

Meine lieben Freund:innen und Verleger:innen vom @verbrecherverlag.bsky.social haben sogar ein Buch gemacht, das genau solche Einschüchterungsversuche vom Verfassungsschutz kritisiert! Aber ernsthaft: Der Verlag wird gerade massiv von rechts angegriffen, was auch finanziell reinhaut. 1/2

Schade, dass Michael Butter auch in seinem zweiten Suhrkamp Buch über Verschwörungstheorien weiter der m.E. empirisch unhaltbaren Vorstellung anhängt, Erzählungen über Freimaurer und Illuminaten seien "in der Regel keine antisemitischen Codes". 1/3

Julia Ruhs hat ja weiterhin ihre Focus Kolumne, um rechtspopulistische Talking Points von vorgestern aufzuwärmen. Es ist nachgerade bizarr, wie unoriginell sie dabei vorgeht, alles schon etliche Male gehört, alles genauso oft widerlegt. Zum Beispiel das hier: 1/n

Zum zweiten Jahrestag des 7. Oktobers möchte ich Euch das neue Buch von Marina Chernivsky empfehlen. Ich bin eigentlich etwas müde von autosoziologischen Texten, aber dieser hier ist anders. Chernivsky ist Leiterin von @ofek-beratung.de und hat keinerlei Mühen, ihre individualbiographische 1/n

The more you know

Öffentliche Wirtschaftswissenschaften grenzen bisweilen an Mystik: Innerhalb eines Monats schreibt die FAZ über die Rettung Argentiniens und den wirtschaftlichen Niedergang. Dabei ist doch bekannt, dass eine Wirtschaft nicht florieren kann, wenn der Staat seinen Aufgaben nicht mehr nachkommt. 1/4

Das @ifsfrankfurt.bsky.social plant, sämtliche Protokolle und Analysen des Gruppenexperiments von 1950/51 öffentlich zugänglich zu machen. Für die @jungle.world habe ich über das Projekt und die Bedeutung des Gruppenexperiments geschrieben. jungle.world/artikel/2025...

Kleiner Sneak Peak auf die kommende Ausgabe der Freien Assoziation. Jetzt im Druck!

Ich habe gerade das zweite Buchmanuskript dieses Jahr abgeschickt! 2026 erscheinen dann zusammen mit @nikolaslelle.bsky.social "Anleitung zur Abgrenzung. Antisemitismus definieren" im Verbrecher Verlag und "Antisemitismuskritik im Handgemenge. Beiträge zur politischen Bildung" bei Neofelis.

Von einer radikalen Linken, die sich nicht von der antisemitischen Internationalen distanzieren kann oder will, bleibt am Ende auch nicht mehr viel übrig. Den Hamas-Freund*innen sind eure Strukturen, Räume und Einzelpersonen vollkommen egal. 1/n

Der Frankfurter Kreisverband der Linkspartei ruft zu einer Kundgebung auf, deren Ankündigung Israel dämonisiert, während die Hamas oder die Geiseln mit keinem Wort erwähnt werden. Stattfinden soll das an der EZB und damit einem Erinnerungsort an die Deportation der Frankfurter Jüdinnen:Juden.

Dieser Aktivismus persifliert sich doch nur noch selbst: "In einem offenen Brief verlangen 1500 Unterzeichner die Ausladung der israelischen Schauspielerin von den Filmfestspielen. Doch die hatte offenbar nie die Absicht, nach Venedig zu kommen."

Leider hinter Paywall: Ich hab für die @jungle.world einen Text über das Projekt KOLOT geschrieben (Link in Kommis) und dafür mit der Leiterin Marina Chernivsky und mit Laura Cazés gesprochen. jungle.world/artikel/2025...

So begründet in der FR ein Sprecher des System Change-Camps in Frankfurt, dass "Bring them Home"-Plakate abgehängt werden. Das ist ziemlicher Quatsch, im Camp hängen vielerorts recht große Palästinaflaggen. Macht euch halt wenigstens ehrlich. Ihr wollt die Plakate nicht, weil es die Szene stört.

Gleichzeitig ist die neue Ausgabe vom "rechten Rand" erschienen, in der mehrere Texte das Querfront-Projekt "Weltbühne" kritisieren. Der rechte Rand hat Haltung gezeigt und die Zusammenarbeit mit der Druckerei beendet, die nun auch die Weltbühne druckt. @derrechterand.bsky.social

"Der Affront ist ein Selbstzweck, von den Urheber:innen eingesetzt, um die psychische Anstrengung kurzzeitig außer Kraft zu setzen, die politischen Horrorclowns ernst nehmen zu müssen." Ich hab ein paar Zeilen zum Stand der politischen Karikatur geschrieben: jungle.world/artikel/2025...

Dieses Sommerinterview war auch einfach unfassbar schlecht geführt. Die größte Sorge des Moderators schien zu sein, dass die Vorschläge der FaschistInnen nicht gegenfinanzierbar sind. Also demaskiert wurde da überhaupt nichts, es liegt ja auch offen zutage für alle die es wissen wollen.

Was mich an dem "Historikerstreit 2.0" zusätzlich ärgert, ist dass diese vollständig fruchtlose Diskussion weitgehend Kritiken an selbstgefälligen, weil entkonkretisierten Formen des Erinnerns verdrängt hat. Ich hab darüber zum Beispiel diesen Vortrag gehalten: www.youtube.com/watch?v=GKYT... 1/2

Frankfurter*innen, kommt zum Fachtag zu Antisemitismus in Bildung, Gesellschaft und Kultur. Nächsten Montag und Dienstag. Tolle Vorträge, kostenloses Essen und @stopmakingsense.bsky.social und ich sind auch da. Also hin da. www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/en/stadtraum...

"Der Zweifel, den der Bericht an der Seriosität von Rias wecken will, fällt bei eingehender Betrachtung auf ihn selbst zurück." Ich habe mir den Bericht der Diaspora Alliance über RIAS angeschaut und bin irritiert, dass FR, ND und taz den so unkritisch rezipiert haben. jungle.world/artikel/2025...

Der neue Jahresbericht der Recherche und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) ist gerade erschienen: "Die Gesamtzahl der erfassten antisemitischen Vorfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 77 % – von 4886 Vorfällen 2023 auf 8627 Vorfälle 2024" www.report-antisemitism.de/documents/04...

Am 23. und 24. Juni findet in Frankfurt ein kleiner Fachtag zu Antisemitismus in Bildung und Kultur statt. Es gibt noch Plätze, Anmeldung unter folgendem Link. Ich würde mich freuen, Euch da zu treffen! www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/de/stadtraum...

»Die App ist ein digitales ortsbezogenes Fundbuch.« Für die @jungle.world habe ich die neue Nazi Crime Atlas App ausprobiert und mit den Initiatoren gesprochen. jungle.world/artikel/2025...

Flora bleibt stabil!

Die afrodeutsche Hamburgerin Marie Nejar ist am 11.5.25 gestorben. Sie wurde am 20.3.1930 in Mühlheim a.d. Ruhr geboren und wuchs in Hamburg während des NS Herrschaft auf. Sie ist eine wichtige Persönlichkeit für Schwarze und afrodiasporische Menschen in Deutschland. isdonline.de/afrodeutsche...

Aken: "Das Problem an der IHRA-Definition ist u.a., dass sie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Staat Israel und somit seiner Regierung nahezu verunmöglicht." IHRA: "Allerdings kann Kritik an Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist, nicht als antisemitisch betrachtet werden."

Bernd Hüttner hat für die RLS eine schöne kleine Rezension von unserem Heft über die Nachwirkungen des 7. Oktobers geschrieben.

Dieser immer noch nicht gelöschte Post von Ulrike Eifler aus dem Bundesvorstand der Linken ist übrigens gemäß der gerade von der Linken angenommenen Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus (JDA) zweifellos antisemitisch.

Der paradoxe und auch destruktive Diskurseffekt der Jerusalem Deklaration zum Antisemitismus ist, dass sich Leute dadurch von israelbezogenen Antisemitismus exkulpiert wähnen, obwohl die Deklaration sich selbst auch dagegen richtet. Man nimmt sich halt selbst nicht so richtig ernst.

Wir trauern um Margot Friedländer. In Gedanken sind wir bei ihren Angehörigen und Freund*innen. Wir sind dankbar für die vielen Begegnungen und Gespräche und das unermüdliche Engagement. youtu.be/Tok-hxJTYe0?...

Mitherausgeberin der Freien Assoziation Johanna Nierndorf hat zusammen mit Fiona Kalkstein, Henriette Rodemerk und Charlotte Höcker einen Sammelband zu Antifeminismus un Provinzialität herausgeben, den man open source hier downloaden kann: www.transcript-verlag.de/978-3-8376-7...

Dieser Absatz wurde Artikel 21 hinzugefügt, um umfassende Sanktionen noch unterhalb eines Parteiverbots möglich zu machen. Es stimmt also nicht zwangsläufig, dass ein gescheitertes Verbotsverfahren der AfD helfen würde. Es lassen sich auch Teilerfolge erringen.

Als das zweite NPD-Verbotsverfahren scheiterte, erweiterte der Gesetzgeber den Artikel 21 des GG um einen Zusatz (3). Parteien, die ausgerichtet sind, "die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen" können von der Parteienfinanzierung ausgeschlossen werden. 1/2

"Der 7. Oktober hat bei vielen zu einer Intensivierung der jüdischen Identität geführt – aus Selbstschutz und Solidarität." Es ist eine neue Studie zu Antisemitismuserfahrungen von Jüdinnen:Juden in München nach dem 7. Oktober erschienen. Das Team um Bernstein hat 35 Interviews ausgewertet.

Lieder nur geschlossen für GEW-Mitglieder, aber die Gewerkschaft hat gerade bis Juni eine coole online Veranstaltugnsreihe zu Antisemitismus am laufen. Heute zum Beispiel mit Benjamin Ortmeyer. Anmeldugn hier: www.gew-hessen.de/mitmachen/te...

Die neue Freie Assoziation ist draußen. Bislang gibt es noch wenig Literatur aus (psychoanalytisch) sozialpsychologischer Perspektive zu den Nachwirkungen des 7. Oktober. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Elisabeth Brainin, Samy Teicher und Robi Friedman ihre Gedanken zur Diskussion stellen. 1/3

Der Titel ist eigentlich ganz charmant doppeldeutig: Gemeint ist wahrscheinlich, dass man das Gespräch miteinander fordert. Mit den Portraitierten darüber wirkt es aber, dass genau sie darum bitten, allein reden zu dürfen: Lassen sie UNS reden. 1/4

Zum neuen Spardiktat der USA gehört die Streichung der Förderung von Aids- Forschung und -Prävention. Die Konsequenzen werden fatal. Allein PEPFAR hat seit 2003 über 20 Millionen Menschen mit lebensrettender Behandlung versorgt. jungle.world/artikel/2025...

Wie eiskalt muss man sein, der Mutter eines Sohnes zu schreiben, der von Rechtsterrorismus ermordet wurde: "Es war nicht erkennbar, dass Sie um Ihren Sohn wirklich trauern. Ihre Rede war voller Hass und Wut." Hass und Wut sind schon unter gewöhnlichen Umständen völlig normale Trauerreaktionen. 1/3

Ju Wenjun hat eben zum fünften Mal ihren Titel verteidigt und hält ihn damit genau so oft wie Magnus Carlsen. Das Match gegen Tan Zhongyi sah in den ersten Partien recht spannend aus, endete aber mit einem historischen Blowout.