loading . . . Die Nacht der Wölfe hat begonnen Slogan „Free Palestine from German Guilt“ bei einer antisemitischen Demonstration am Berliner Kottbusser Tor (2023) Foto: Montecruz Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Wenn es ein Gefühl gibt, das meine vergangenen Monate prägte, war es Verachtung.**
Die Gründe dafür sind der mittlerweile maßlose Antisemitismus und Israelhass, der immer weiter um sich greift. Längst wird er nicht mehr nur von Neonazis, autoritären Linken wie Stalinisten, Trotzkisten und radikalen Muslimen ausgelebt. Ihnen ist es gelungen, dass sich immer weitere Teile der Bevölkerung wieder dazu bekennen, Juden und Israel zu hassen. Die Politik hat das erkannt: Ursula von der Leyen ist für einen Boykott Israels, und Teile der SPD unterstützen sie dabei. Als 2018 mit den Young Fathers bei der Ruhrtriennale eine Band auftreten sollte, die zum Boykott Israels aufrief, löste unsere Berichterstattung noch einen bundesweiten Skandal aus. Was damals noch ein Tabubruch war, ist heute Teil der offiziellen Politik. Die Forderung „Free Palestine from German Guilt“ ist dabei, in gesellschaftlicher Breite umgesetzt zu werden. Im Buch _Judenhass-Underground_ sagte Massimo Perinelli: „Wenn Angela Davis auf dem Oranienplatz sagt, die Deutschen müssten ihren historischen Schuldkomplex ablegen, und viele junge Migranten brechen in Jubel aus, da schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen. Weil die sich wundern werden, was passiert, wenn die Deutschen ihren Schuldkomplex wirklich ablegen und schuldfrei leben.“ Und es wird auch andere treffen: die blauhaarigen Bürgerkids, die sich an ihrer pseudorevolutionären Killersolidarität berauschen; die Künstler, für deren Arbeit sich niemand interessiert und die mit Steuergeldern durchgefüttert werden und es schick finden, endlich ihren intellektuell verbrämten Antisemitismus auszuleben; die Hochschullehrer, die die Stuss Studies unterrichten, die niemand braucht. Am Ende, werden sie es vielleicht schaffen, diese Gesellschaft zu zerstören, aber der Preis für diesen Sieg wird ihr eigener Untergang sein. Auf mein Mitleid und meine Solidarität werden sie nicht zählen können.
Was nach dem 7. Oktober auf den Straßen passierte, machte mich unfassbar wütend: der Abschaum, der auf dem Herrmannplatz Baklava verteilte und die Judenmorde feierte; die siegesgewiss lachenden Demonstranten, die in Bochum schon „Gaza, Gaza ist in Not, hat kein Wasser und kein Brot“ skandierten, als die israelische Armee ihre Gegenoffensive nicht einmal richtig begonnen hatte; die Professoren und Künstler, die sich nicht an die Seite der israelischen Opfer, sondern auf die der arabischen Mörder und Vergewaltiger stellten; die postmodernen und postkolonialistischen Agitatoren, die die Verbrechen der Hamas erklärten und rechtfertigten; und eine Politik, die all dem langsam nachgab.
All das hat mein Vertrauen in diese Gesellschaft erschüttert. Zu sehen, wie das demokratische Deutschland, wie Parteien, darunter auch die CDU, die wie keine andere für die Westbindung und Solidarität mit Israel stand, vor dem antisemitischen Mob einknickten, anstatt ihn zu bekämpfen, führt dazu, dass meine alten, immer noch erstaunlich intakten Instinkte wieder die Oberhand gewinnen. Juden in Deutschland führen eine Existenz auf Abruf, viele sitzen auf gepackten Koffern. Die schändliche Boykottpolitik der Europäischen Union und, in geringerem Maße, der Bundesregierung werden ihre Feinde vollkommen zu Recht als ein Zeichen dafür sehen, dass dort kein Staat, keine Gesellschaft mehr existiert, die sie schützt. Die Nacht der Wölfe hat begonnen.
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