Wenn es um sprachliche Unterschiede im D-A-CH-Raum geht, wird oft das Beispiel Feldsalat (D) - Vogerlsalat (A) - Nüsslisalat (CH) genannt. Weniger bekannt ist das Beispiel Melanzani. Im DWDS steht dazu: Aubergine · Eierfrucht · Eierpflanze · Melanzana ital. · Melanzani österr.

Nächste Etappe im Uni-Hopping: Wo bin ich? Wer genau hinschaut, erkennt den Namen der Universität.

Eine Kollege schreibt mir zu diesem Foto: «Ich frage mich bzw. Dich, ob «Töne lauschen» hier ein Akkusativ ist oder ein Helvetismus oder eine Grammatikvariante oder schlicht ein Fehler.» Die Frage gebe ich in die Runde: Weshalb steht hier nicht «Tönen lauschen»? Ist das ein Fehler?

In der Werbung ist oft davon die Rede, dass etwas schön kross ist. Doch verwendet man dieses Wort im Alltag tatsächlich - und wenn ja, wo? Wie die Karte zeigt, ist kross nur in Deutschland im Gebrauch. Man könnte es also als Teutonismus bezeichnen. atlas-alltagssprache.de/r13-f4h/?child

In unserem Schriftsystem ist die Schreibrichtung von links nach rechts. Alle Großbuchstaben sind gleich hoch sind und passen in ein Zweiliniensystem. Das ist auch hier der Fall. Doch einer tanzt aus der Reihe, er steht auf dem 'Kopf'. Der Grund ist klar: Das Wort soll auffallen.

Es gibt in der Umgangssprache viele Verben, die ausdrücken, dass man etwas verloren/vergessen/versäumt hat, z. B. verkramen, verschlampen, verbummeln, verbaseln, verpennen, verschwitzen. Und noch ein schönes Beispiel aus der Schweiz: verhühnern. Mehr hier blogwiese.ch/page/244

Eine prima Sache, ein klasse Auto. Es gibt im Deutschen einige Adjektive, die nicht deklinierbar sind. Lecker gehört nicht dazu. Warum steht hier also nicht "Leckere Eier"? Mehr dazu unter der Überschrift "Leckerer Kuchen oder lecker Schnittchen?" hier: grammis.ids-mannheim.de/fragen/4546

Das Uni- Hopping geht weiter: Welche Universitätsbibliothek habe ich hier fotografiert?

Man nehme einen Verbstamm (z.B. red-, schalt-, such-), füge -e an und setze einen Artikel davor. Schon erhält man ein Substantiv (Rede, Schalte, Suche). So funktioniert es auch mit Plansche. Doch wo verwendet man dieses Wort? Dazu erfährt man hier mehr: erbeleben.de/plansche/

Der vierte Bericht zur Lage der deutschen Sprache „Deutsch in Europa: Vielfalt, Sprachnormen und Sprachgebrauch” steht als Open-Source-Datei und zum Kauf im Narr Francke Attempto Verlag zur Verfügung. @vernarrtinwissen.bsky.social @christaduerscheid.bsky.social @markschies.bsky.social

Uni-Hopping nächster Teil: Wo bin ich?

Weiters wurden fünf Monate Haft ausgesprochen. - Wer in einer Zeitung diesen Satz liest, hat vielleicht schon eine Vermutung, aus welchem Land die Zeitung stammt - und dies nur wegen <weiters>. Wie die Karte zeigt, ist es in Österreich die Hauptvariante. mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index...

Nicht betreten! Ausfahrt freihalten! - Solche Aufforderungen auf Hinweisschildern stehen oft im Infinitiv. Auf diesem Schild ist es anders. Manche finden einen solchen Text amüsant, andere gar nicht lustig. Doch alle bemerken sicher, dass im ersten Satz ein Komma fehlt.😉

D-A-CH-L. Diese Abkürzung steht für Länder, in denen Deutsch Amtssprache ist. Doch es gibt noch weitere. Welche sind das? Diese und andere Fragen (s.u.) thematisiert unser Buch 'Deutsch in Europa'. Wer mehr lesen will, kann es kostenlos herunterladen: elibrary.narr.digital/book/10.2405...

Seltsam. Hier wird <bidde> mit zwei d geschrieben. Es ist kaum vorstellbar, dass man die Schreibweise von <bitte> nicht kennt. Warum also? Will man einen Dialekt inszenieren? Und wenn ja, welchen? Aber warum schreibt man dann nur dieses Wort im Dialekt und nicht den ganzen Satz?

Wie wir hier sehen: Der Verkauf von Weihnachtsgebäck hat begonnen. Aber wenn man das jetzt schon anbietet, sollte man es wenigstens richtig schreiben. Das Wort Christstollen schreibt man zusammen (oder mit Bindestrich). Doch die Komposita Getrenntschreibung wird immer populärer.

Ist von regionaler Variation die Rede, denkt man oft an unterschiedliche Dialekte. Doch auch auf standardsprachlicher Ebene gibt es spezifische Merkmale. Hier ein Beispiel für die Übertragung eines Texts von einer Standardvarietät in die andere. Ob ChatGPT aber alles erfasst hat?

Flaschen sind unkaputtbar, das E-Bike unplattbar. Und der Mensch? Könnte er nicht unkrankbar sein? Das wäre zwar unsagbar schön, ist aber unerreichbar. Und das liegt leider nicht nur daran, dass solche Wortbildungen auf der Basis von Adjektiven normalerweise nicht bildbar sind.

PKW/PW. LKW/LW. ÖPNV/ÖV. Auch Abkürzungen können variieren. Doch es geht auch anders: Die Abkürzung bleibt gleich, sie bekommt aber einen neuen Inhalt. Das ist bei IFA der Fall. Vorbei die Zeit, als IFA für Internationale Funkausstellung stand. Mehr hier: gfu.de/ifa-rebrandi...

Gern hat mehrere Bedeutungen. Die geläufigste ist: mit Vergnügen (vgl. Ich komme gern). Das ist hier aber nicht gemeint. Was soll dieses gern, das man anderen Personen zuordnet (vgl. auch: Schicken Sie mir gern alle Unterlagen zu), bedeuten? Weiß man, ob das gern geschieht?

Das Radio/der Radio; das Service/der Service. Dass es bei manchen Wörtern zu Artikelschwankungen kommt, ist bekannt. Mehr dazu hier: mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index.... Das Gerät/der Gerät mutet aber seltsam an. Und doch verwendet man auch die Der-Variante. Nur: in welchem Kontext?

Heißt es im Plural Bogen oder Bögen? Wagen oder Wägen? Polster oder Pölster? Die Variante Pölster werden viele für ungewöhnlich halten, sie kommt aber vor (in A). Und wie sieht es mit Bögen und Wägen aus? Zu Bögen hier eine Karte, zu Wägen Infos unter mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index...

Uni-Hopping nächster Teil: Wo bin ich? Diesmal ist das ja leicht zu erraten…

Gib mal Butter bei die Fische! Was bedeutet das? Hier einige Varianten dazu: Hör auf, um den heißen Brei herumzureden! Komm zur Sache! Sprich Klartext! Und auch wenn man die Redensart nicht kennt, fragt man sich: Müsste es nicht heißen: an die Fische?

Hier wird darauf angespielt, dass man in der Schweiz gerne mit Aromat (= Fondor) würzt. Und das lässt sich ja auch gut mitnehmen. Darum geht es aber nicht. Viel interessanter ist doch😀, dass in dem Satz das Subjekt fehlt. Denn eigentlich heißt es ja: Wenn du in den Ferien [...]

Manche mögen sich noch daran erinneren, dass man früher in anonymen Chat-Räumen nette Gespräche führen konnte, ohne den Menschen hinter der Tastatur zu kennen. Und nun ist das auch mit Chatbots möglich. Gibt es für den Partner einen Grund, sich deswegen zurückgesetzt zu fühlen?

„Tschüss! Ade! Mach es gut! Bis bald! Hau rein!“ Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu verabschieden. Einige sind regional geprägt, andere verwendet man überall. Und wie ist es mit „Hau rein!“? Sagt man das nur in Deutschland? Und nur unter Männern? Auch zum Essen?

Dass hier ein Bindestrich fehlt, soll nicht das Thema sein. Interessanter ist das Wort Ordination. Dieses hat drei Bedeutungen (von denen zwei nur in Österreich geläufig sind): Einführung in das Amt eines Geistlichen; Arztpraxis; Sprechstunde eines Arztes, vgl. www.dwds.de/wb/Ordination

„Is de noch jung?“ - „Nee, die ist fünf.“ Wer mit seinem Hund spazieren geht, kennt solche Fragen. Was ist daran aus linguistischer Sicht interessant? Welches sind die typischen Merkmale von „Gassi-Gesprächen“? Sammeln wir einmal Beispiele. Siehe auch pub.ids-mannheim.de/laufend/spra...

Rechtschreibfehler sind überall. Mal stören sie mehr (z.B. auf Hinweisschildern), mal weniger (z.B. in WhatsApp-Nachrichten). Wo sie aber sicher unerwünscht sind, ist auf der Haut. Doch kommt das überhaupt vor: Rechtschreibfehler in Tätowierungen? Mehr dazu hier: www.lto.de/karriere/im-...

Der oder das Radiergummi? Laut DWDS ist die das-Variante „norddeutsch, westdeutsch“. Doch interessanter ist die Frage, wo das Wort Ratzefummel verwendet wird. Dazu steht hier nichts. Stimmt die Vermutung, dass es nur in D im Gebrauch ist, in der Schweiz und Österreich aber nicht?

„Nach de Uufzgi ab i s Schwümbi: Kurzwörter auf -i/-zgi.“ Wer sich für Dialekte interessiert, findet unter dieser Überschrift einen interessanten Artikel: idiotikon.ch/wortgeschich.... Und man erfährt, was Chindsgi bedeutet. Doch warum verwendet man das Wort im hochdeutschen Kontext?

Schwangerer/ambitionierterer. In beiden Fällen mutet die Steigerung seltsam an: Schwanger ist aus inhaltlichen Gründen nicht steigerbar, ambitionierter ist bereits die Komparativform. Warum diese also steigern? Wer den dazu passenden Werbeclip nicht kennt, bleibt ratlos zurück.

„So verläuft Sprachgeschichte: unmerklich im Moment, erstaunlich nur im Rückblick. Sprache ist geschmeidig. Ihr Maschinenraum funktioniert immer.“ Mit diesen Worten beschließt Ulrich Schmitz sein neues Buch zum Gebrauch von Präpositionen. Sehr interessant! library.oapen.org/bitstream/ha...

Die Freiheit spühren. Das muss schön sein. Noch schöner ist es ohne <h>. Wie kann das passieren? Steht dahinter die Annahme, das <h> sei ein Dehnungs-h>? Doch auch ohne dieses stumme <h> wird der vorangehende Vokal lang gesprochen. Oder ist es eine Analogiebildung zu <führen>?

Von Austriazismen und Helvetismen war schon oft die Rede. Schauen wir nun einmal auf das „Bundesdeutsche Hochdeutsch“. Unter diesem Stichwort gibt es einen interessanten Eintrag auf Wikipedia. Und hier finden sich viele Beispiele für sog. Teutonismen (oder: Deutschlandismen).

Vom v zum > . So schnell kann aus einem Schriftzeichen ein Pfeilzeichen werden. Da fragt man sich, warum wir nicht öfter Buchstaben durch andere Zeichen ersetzen. Oder mit der Abfolge der Buchstaben experimentieren. Lsaber snid die Woeretr ja tretzodm. www.spektrum.de/news/woerter...

Zu sehen sind hier verschiedene Bezeichnungen (Varianten) für den Überrest eines Apfels. Diese gehören zu unterschiedlichen Varietäten (hier: Dialekten), kleinersprachatlas.ch/karte-15-apfel. Variante und Varietät ist also nicht dasselbe, das eine meint die Mikro-, das andere die Makroebene.

Es gibt so viele *es* im Deutschen. Fehlt es, fällt es sofort auf (vgl. Ihm geht besser). Oft übernimmt *es* die Subjektfunktion (vgl. es regnet, es darf getanzt werden). Und warum steht hier ein *es*? Ein Subjekt ist doch vorhanden (die Mühle). Siehe grammis.ids-mannheim.de/progr@mm/1553

Dass McDonald's in der Schweiz im Dialekt und mit Sprüchen wie „Wenn’s McDonald’s si muess“ wirbt, verwundert nicht, mcdonalds.com/ch/de-ch.htm.... Aber was soll das hier heißen? Das Pronomen „es“ wird hier zwei Mal verwendet ('s und es). Dadurch wird der Satz ungrammatisch. Seltsam.

Es gibt im Deutschen so viele schöne Vornamen - und oft erkennt man an diesen schon, aus welcher Region/welchem Land die Person kommt, die diesen Namen trägt (man denke nur an Beat vs. Joachim). Das gilt auch - oder mehr noch - für Kurzformen wie Pitt, Jupp, Chrigi, Res oder Rösi.

Die Katze miaut, die Kuh muht, das Feuer zischt, das Wasser plätschert. Es gibt im Deutschen einige lautmalerische Wörter (= Onomatopoetika). Dazu gehört auch das Verb brummen. Insofern hat dieses Mückenspray den passenden Produktnamen: Anti Brumm. Aber klingt das nicht dumm?

Kann man ChatGPT zustimmen? Sind tatsächlich die hier aufgelisteten Austraizismen besonders „spannend“? Und was ist von den Begründungen zu halten? Interessant ist auch zu erfahren, was ChatGPT „an Austriazismen generell fasziniert". Kann eine Maschine von etwas fasziniert sein?

In einem NZZ-Artikel, den man, würde ich sagen, unbedingt lesen sollte, geht es um Füllwörter. Inhaltlich bin ich ganz bei der Verfasserin (Viola Schenz), irgendwie hat sie in allem Recht. Auch darin, dass sie „irgendwie“ als „verbale Fluchttür“ charakterisiert. Total spannend!

Dass Abfallkörbe originell gestaltet sind, damit man auf sie aufmerksam wird und den Müll hinein und nicht daneben wirft, kennt man. Hier ein Beispiel. Wie entsteht der Witz? Neben der wörtlichen Bedeutung von einlochen gibt es eine übertragene - und beide werden hier kombiniert.

Es gibt so viele deutsche Wörter im Englischen, von rucksack, wanderlust etc. war hier ja schon einmal die Rede. Sammeln wir nun, welche "Speisekarten-Wörter" es ins Englische geschafft haben. Hier eine Auswahl: bratwurst, sauerkraut, pretzel, pumpernickel, kirschwasser, quark.

Was ist an dieser Seite so bemerkenswert? Der Autor (wer mag es sein?) hat eigens Worterklärungen hinzugefügt - und zwar an den Stellen, wo sein Verleger meinte, dass man die schweizerische Variante nicht versteht. Und allein auf dieser Seite gibt es fünf solche Klammerzusätze.

Die einen finden die Ausdrucksweise vulgär, die anderen stören sich nicht daran. Fakt ist, dass ein solcher Stil im Trend liegt (vgl. auch Buchtitel wie "Am Arsch vorbei geht auch ein Weg"). Auf jeden Fall sollte die Grammatik stimmen. Wenn schon, dann müsste es "keinen" heißen😉

Hier wird falsch getrennt, das fällt auf. Gegen welche Trennregel wurde verstoßen? Zum einen wird innerhalb einer Silbe nicht getrennt, zum anderen sind <ei> und <ie> feste Buchstabenverbindungen. Dennoch macht der Text Sinn, man kann ihn lesen. Und das steht im Widerspruch zur Werbebotschaft.