Die Coolness beim Betreten leerer Räume entfaltet sich abrupt und unerklärlich, es fühlt sich an, als wäre man gefährlich und schleiche wie ein Tier durch schwere Träume – die Coolness beim Betreten leerer Räume.

Das Jucken auf dem Kopf von rauher Wolle, gestohlen einem Schaf, das in der Wiese dampft, pisst, köttelt, Margaritenblüten mampft. Bei jedem "Mäh!" verlier'n wir die Kontrolle. Das Jucken auf dem Kopf von rauher Wolle.

Die Abneigung beim Anblick neuer Mützen, sie lässt uns blass und fröstelnd weitergehen, wir spüren Widerstand in allen Zehen, wir fliehen, doch wohin? Was kann es nützen – Die Abneigung beim Anblick neuer Mützen.

Die Düsterkeit beim Putzen von Pistolen sie blüht in Häusern, die ins Leere ragen und Gläsern, die sich selbst in Scherben schlagen. Der Nebel kriecht heran auf leisen Sohlen – Die Düsterkeit beim Putzen von Pistolen.

Das Dröhnen in den Ohren von Posaunen hält an noch lange nach den wilden Operetten. Das schrille Pfeifen falsch gestimmter Klarinetten, es wird für viele Stunden die Verdammung raunen. Das Dröhnen in den Ohren von Posaunen.

Die Rücksicht beim Verwenden von Trompeten entspringt der Scheu vor ungeklärten Kräften in rituell verfluchten Notenheften (“Etüde 7: Zu Dämonen beten”) – Die Rücksicht beim Verwenden von Trompeten.

Die Fröhlichkeit beim Leeren voller Dosen begleitet uns wie milde Melodien, die nachts durch Kopfsteinpflastergassen fliehen und dort die Nachbarschaft zu Recht erbosen – Die Fröhlichkeit beim Leeren voller Dosen.

Das Klirren beim Entstehen bunter Scherben ist wie ein Hall, der ewiglich durchs Weltall eilt, Quasare, Galaxien und rote Riesen teilt, um schließlich in Andromeda zu sterben. Das Klirren beim Entstehen bunter Scherben.

Das Zögern beim Zerbrechen fremder Vasen die Uhr verharrt, als müsste sie entscheiden, von draußen bellen Hunde auf den Weiden und unterm Fenster flüstern wilde Hasen. Das Zögern beim Zerbrechen fremder Vasen.

Die Sättigung beim Fraß von Elementen ist nur von kurzer Dauer, bis der nächste Hunger naht. Ein hochkomplexes Wissenschaftstraktat erklärt das mit den leeren Weiten, die Atome trennten. Die Sättigung beim Fraß von Elementen .

Die Skepsis beim Verzehr von Molekülen entfaltet sich in zweifelnden Ideen: Kann man das essen, was wir gar nicht sehen? Wie viele braucht man, um sich satt zu fühlen? Die Skepsis beim Verzehr von Molekülen.

Der Brandgeruch beim Braten alter Tiere erweckt den Urinstinkt nach Kampf und Prügelei. Als ob es noch das Mittelalter sei, schmücken wir die Pferde zum Turniere. Der Brandgeruch beim Braten alter Tiere.

Das Grunzen in der Wärme glatter Ofenkacheln kommt auch vom Biss in einen Weihnachtskeks, und von dem Traum dort unterm Baum mal wieder Sex... — ob wohl die Zweige mit den Lichterketten stacheln? Das Grunzen in der Wärme glatter Ofenkacheln.

Das Zögern beim Betreten dunkler Zimmer in denen man nur Spuk- und Schreckgestalten sieht, wo an der Zimmerdecke eine Fratze glüht und in den Zimmerecken Phosphorschimmer. Das Zögern beim Betreten dunkler Zimmer.

Die Skepsis beim Umkreisen toter Winkel, man spürt sie zwischen dunklen Dingen, wo Licht sich weigert, weiter vorzudringen, als wäre Raum nur eine Art von Minkel – die Skepsis beim Umkreisen toter Winkel.

Das Frösteln beim Berühren warmer Steine Es überkommt uns an den kühlen Tagen, wenn sie uns ohne Grund im Wege lagen, als ahnten sie die Schatten alter Beine – Das Frösteln beim Berühren warmer Steine.

Der Aufruhr beim Zerschmelzen kalter Fette, er kriecht gemächlich über alle Kanten, von irgendwo riecht es nach Angebranntem, die Nachbarn bilden eine Eimerkette – der Aufruhr beim Zerschmelzen kalter Fette.

Das Kribbeln beim Bürsten schmutziger Hände, wenn Plastikborsten über Fingernägel gleiten, erinnert uns an längst vergang'ne Zeiten, an Moder und bemooste Kellerwände. Das Kribbeln beim Bürsten schmutziger Hände.

Das Grausen beim Berühren feuchter Wände, wir atmen es in Kellern und Arkaden es wabert durch gespenstische Balladen und teilt uns mit: Hier ist der Raum zu Ende – Das Grausen beim Berühren feuchter Wände.

Der Schmerz beim Streit mit nassen Hammeln, die ihre Argumente auf den Hörnern tragen, er lässt uns oft aus tiefsten Herzen fragen, warum wir uns auf feuchten Wiesen sammeln. Der Schmerz beim Streit mit nassen Hammeln.

Die Achtung beim Berühren nasser Schafe erwacht in mulmig grauverhangnen Senken und zwingt uns, den Morast ganz neu zu denken, wie ein verhallter Ruf aus tiefem Schlafe – Die Achtung beim Berühren nasser Schafe.

Das Kribbeln beim Verpressen von Gedichten, wir kennen es vom Spiel mit bunten Lego-Steinen Wenn Wörter aus der Kiste sich zum Vers vereinen und wir aus Dinosaurierteilen einen Turm errichten. Das Kribbeln beim Verpressen von Gedichten.

Das <ein Gefühl> bei <irgendwelchen Dingen>, gefolgt von zwei verspielten kleinen Zeilen. Der Platz ist knapp, wir müssen uns beeilen und noch den Anfangsreim zu Ende bringen – Das <ein Gefühl> bei <irgendwelchen Dingen>.

Das Singen in den Adern offner Wunden erklingt in uns wie ferne Zugansagen (“Das Bordbistro befindet sich in Wagen …”) Es dauert aber nur ein paar Sekunden, das Singen in den Adern offner Wunden.

Die Angriffslust beim Falten großer Decken gleicht Funken, die aus heißen Kohlen springen, wenn wir verwegen mit den Decken ringen so wie Laokoon mit seinen Schnecken – Die Angriffslust beim Falten großer Decken.

Das Rätsel beim Verfolgen tiefer Furchen ergreift uns wie ein ungesagtes Schweigen, wenn Scharen stummer Hunde sich verneigen vor eigenartig mitteilsamen Lurchen – Das Rätsel beim Verfolgen tiefer Furchen.

Das Grauen beim Erklingen hohler Chöre, wenn draußen Eulen unheilvoll erglühen und tote Gärten fahl im Dunkel blühen, man fragt besorgt die Nachbarn, ob es störe, das Grauen beim Erklingen hohler Chöre.

Die Träume beim Betrachten von Gerüsten: Kann das die Dachdeckfirma stehen lassen? Es würde unsren Katzen so gut passen, wenn sie dann nicht mehr unten klingeln müssten – Die Träume beim Betrachten von Gerüsten.

Die Ahnung beim Zersägen von so Sachen, die in uns aufsteigt, wenn die Späne fallen: Die Sachensäge naht wahrscheinlich allen. Bald wird sie uns ein Stückchen kürzer machen. Die Ahnung beim Zersägen von so Sachen.

Das Zagen beim Betreten leerer Bühnen zersplittert unser aufgeräumtes Denken, wir sehnen uns nach Tischen, Stühlen, Bänken, nach Bildern riesengroßer Wanderdünen – Das Zagen beim Betreten leerer Bühnen.

Das Schaudern beim Durchschreiten kalter Hallen in denen wir in Rauch und Schwefel wandeln … Moment! Es könnte sich um Höllen handeln! Wahrscheinlich ist es mehr ein Hitzewöllen, das Schaudern beim Durchschreiten költer Höllen.

Die Fremdheit beim Erwachen unter Tischen verschwindet schnell, wenn wir vorbei am Tresen nach draußen schreiten, als sei nichts gewesen. Ganz anders beim Entschlafen zwischen Fischen. Die Fremdheit beim Erwachen unter Tischen.

Die Gänsehaut beim Falten von Servietten, wenn Schatten sich an alte Möbel schmiegen und Knochen still in dunklen Kisten liegen. Sie kriecht heran wie Frost in leere Betten: die Gänsehaut beim Falten von Servietten.

Die Sicherheit in Sachen Kriegsgerichte verlässt uns erst, wenn niemand applaudiert. Dann merkt man, dass man diesen Fall verliert – und isst ein Stück vom Auflauf der Geschichte. Die Sicherheit in Sachen Kriegsgerichte.

Die Aufgeräumtheit beim Verlust von Dingen verleiht uns eine Schwere ohnegleichen, wenn wir den Schatten Zuckerwasser reichen und schweigend Licht in leeren Kisten bringen – die Aufgeräumtheit beim Verlust von Dingen.

Die Unentschlossenheit beim Anprobieren tropft zäh herab, wie Harz von alten Fichten. Kann man vielleicht auf Hosen ganz verzichten? Es funktioniert doch bei den meisten Tieren – Die Unentschlossenheit beim Anprobieren.

Das Zähneklappern beim Gefühl der Kälte, es klingt wie eine viel zu volle Kaffeemühle, wie Ächzen viel zu schwer beladner Stühle, Wie Knistern morscher Äste, als man Bäume fällte. Das Zähneklappern beim Gefühl der Kälte.

Die Freiheit beim Erfrieren auf Balkonen, sie rattert wie ein Aufzug ohne Wände, Gefaltet wie zum Schwur sind unsre Hände erstarrt beim Tippen auf den Telefonen. Die Freiheit beim Erfrieren auf Balkonen.

Das dumpfe Hallen unsrer Schritte zwischen Wänden klingt wie Signale einer fremden Welt. In einem nassen Schacht in Clausthal-Zellerfeld hörten wir auch schon, wie sie senden. Das dumpfe Hallen unsrer Schritte zwischen Wänden.

Die Leere beim Durchschreiten nasser Straßen begleitet uns wie damals in den Tagen, als wir im Regen gingen ohne Fragen, und weinend ein zwei Riegel Snickers aßen. Die Leere beim Durchschreiten nasser Straßen.

Das Glück beim Streicheln weicher Katzenpfoten, es rollt wie Donner durch die leeren Räume und zuckt wie Blitze durch Kastanienbäume. Die Katze träumt derweil von Käsebroten. Das Glück beim Streicheln weicher Katzenpfoten.

Die Vorbehalte beim Verleih von Zähnen, Was ist, wenn sie in hässlichen Gebissen nachts knirschen müssen, kann man doch nicht wissen? Wenn jemand sie erkennt beim tiefen Gähnen? Die Vorbehalte beim Verleih von Zähnen.

Der Nachgeschmack beim Kauen von Zitronen, er ist so sauer wie ein Sauerländer, wenn er was Falsches sagt im Sender. "Arbeit muss sich endlich wieder lohnen!" Der Nachgeschmack beim Kauen von Zitronen.

Der Missmut beim Verzehr von Marmeladen nagt an uns wie der Rost an alten Brücken. Ein Glibberzeug mit zweifelhaften Stücken, es schmeckt wie Käfer, die in Kleister baden! Der Missmut beim Verzehr von Marmeladen.

Die Unlust beim Berühren alter Dielen ist eng verwandt mit dem, was wir empfinden, wenn Ampeln schweigen und sich Schlangen winden, weil sie sich langweilen beim Kartenspielen – die Unlust beim Berühren alter Dielen.

Das Staunen beim Ergründen großer Krater: Die Lava brodelt unter jedem Schritt. Schon deshalb ist es nicht vergleichbar mit Gefühlen beim Berühren kleiner Kater, das Staunen beim Ergründen großer Krater.

Die Freude beim Erwerb von Raritäten, die antiquarisch noch zu haben waren, sie wird geringer. Mit den Jahren zählt man doch selbst zu Antiquitäten. Die Freude beim Erwerb von Raritäten.

Der Missmut beim Entdecken neuer Bücher er macht sich breit wie Schatten in den Gassen, wie Schimmelpilz auf Tee in alten Tassen, er kriecht wie Staub auf frische Frotteetücher – Der Missmut beim Entdecken neuer Bücher.

Der Grimm beim Fangen frecher Hühner, er treibt uns Zornesfalten ins Gesicht: Oh, ihr Tyrannen, ihr zerbrecht uns nicht! Wir wollen aufwärts streben, freier, kühner! Der Grimm beim Fangen frecher Hühner.

Das Leid beim Messen mittelgroßer Hennen es flattert durch die Zeit wie lose Federn: Ein Huhn besteht aus vielen Polyedern und weigert sich, das Lineal zu kennen – Das Leid beim Messen mittelgroßer Hennen.