Ich finde übrigens auch, dass die Gefühle dazu zu viel Kontext brauchen für Gefühle.

Amen.

Bei Miosga stellt Jens Spahn die republikanische Gleichschaltung der US Medien als bloße Reaktion auf eine angebliche „Cancel Culture“ der Demokraten dar. Und unterstreicht dabei sehr schön, was die Mär vom linken Meinungsdiktat bei vielen ihrer glühendsten Erzähler immer schon vorbereiten sollte.

Als Nichtflieger stehe ich ja ein bisschen besserwisserisch am Rand, aber wer alles die amerikanischen Zustände auch deshalb nicht klar beim Namen nennt, weil man halt weiterhin in dieses wundervolle Land reisen will, möchte ich lieber gar nicht wissen (und weiß es außer in zwei Fällen auch nicht).

Ja, vor allem wegen Russland, der Ukraine und US-Unterstützung. Was paradoxerweise aber die Frage aufwirft, was Putin für Schlüsse daraus zieht, dass man in der EU so ziemlich alles mit sich machen lässt.

Ich wünsche ihr persönlich Frieden, Closure und ein gutes Leben, aber dass die Frau eines ermordeten ultrakonservativen Polarisierungsunternehmers (bin ich damit safe, liebe extreme Mitte?) zu (christlicher) Vergebung aufruft, ist für mich eine Meldung, die zu viel Kontext braucht für eine Meldung.

Wenn ich noch einmal höre, dass irgendwelche Linken mit ihrer cancel culture uns DIES hier eingebrockt haben, dann … ach, ich weiß es doch auch nicht. Ich sage nicht, an wen mich dieser Auftritt Millers erinnert hat, sonst werde ich nie wieder in die USA einreisen können.

Ich glaub, ich habe langsam verstanden: Wir dürfen extremistische Meinungen nicht extremistisch nennen, weil es immer extremistisch ist, jemanden extremistisch zu nennen, und dann ist man Teil von Polarisierung und also selber extremistisch und dann kommt Jens Spahn und sagt „Maß und Mitte“. #miosga

Heute ist mal wieder ein Tag hierfür (gilt auch für Gesamt-MAGA).

Wenn ich die Menschen, mit denen der Kneipenkontakt in den letzten Jahren dünn wurde, mit den Finisher-Bildern des Berlin-Marathons in meiner Insta-Story abgleiche: Ich habe schon wieder mehrere Freundeskreise an die Midlifecrisis verloren. 😭

Diese von Tobias Bachmann geführte IV mit Wendy Brown, das ich redaktionell betreuen durfte, hat mich auch deshalb erreicht, weil es schafft, düster zu sein, ohne in lustvollen Angstgrusel abzudriften. €

Noch einmal schlafen und es ist wieder verschärftes rechtes Agendasetting. 🫩

Die Konservativen sollten sich dagegen wehren, dass spalterische Krawallschachtelei neuerdings als konservativ gilt.

Es ist fast schon ein bisschen lustig, wie die schrittweise Abwertung der Diagnose „False Balance“ (beim Klima, bei „Klar“, bei all things AfD) zu einem Bestandteil linker Ideologie selbst eine Folge von False Balance ist. 🫠

Was macht eigentlich Eva Herman?

Ich finde es sollte jemand die Sendung KLAR im NDR moderieren der bereits in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird

In Berlin kostet einmal Busfahren jetzt so viel wie vier Monate Anwohnerparken 🤡 www.tagesspiegel.de/berlin/einze...

Die Gleichsetzung der Fälle Kimmel und Ruhs und wie sie X flutet… das ist schon ein sehr perfektes Beispiel für das Reichweitenpotenzial völlig falscher Spins; und es ist die nächste Minisequenz, die Menschen beidseits der Medienkompetenzgrenze gegensätzlich historisieren. Weihnachten kann kommen. 😩

Man möchte sich gar nicht ausmalen, wie viele WWs* von diesem Zyklus der Klarnamendebatte anti-„woke“ radikalisiert werden. *schlage ich einfach mal vor als universelle Abkürzung für „wohlmeinende Weiße“, was ich wiederum vorschlage für eine noch größere intersektional undiskriminierte Demografie.

Vorsicht: Ihr unterschreibt hier für die Forderung nach einem Ende der Anonymität im Internet.

Dass die evtl. karriereförderlichste Planstelle im Journalismus der letzten Jahre "konservative Stimme" war, ist auch so eine Pointe der Missverständnisse rund um NeutralitätTM. Die (damit) überforderten Leute, die das springflutmäßig nach oben gespült hat, taten mir manchmal gar ein bisschen leid.

Ich persönlich kann ja gerade nicht genug bekommen von "Wenn es quakt wie ein Faschist, watschelt wie ein Faschist und aussieht wie ein Faschist, dann ist es mutmaßlich kein Free-Speech-Aktivist“-Texten, but maybe that's just me.

Wie findet ihr Goldbär-Variationen

Ostdeutsche lachen mich aus und ich liebe es (und sie). 🥰

Das, was derzeit meinen Kollegen @dunjahayali.de und Elmar Theveßen widerfährt, dürfte z.T. auch eine orchestrierte Kampagne sein. In den digitalen Kloaken genügt es ja, jemanden zu markieren und dann wird das zum Selbstläufer, in rechtsfreien Räumen, denen sich bislang keine Kraft entgegenstellt. 🧵

Das letzte Kind sagt jetzt „Hubschrauber“ zu „Duckirauber“ und „Heißluftballon“ zu „Heissiloms“ und so beginnt der Herbst meiner Kleinkindelternschaft. 😢🥳

Politische Kategorisierung durch Bizarrheit unterlaufen, aber als linke Strategie.

Wenn man TV-Interviews zur NRW-Wahl sieht, fällt auf: Der AfD-Begriff „Altparteien“ ist inzwischen im alltäglichen Sprachgebrauch angekommen. Das ist, was Politikwissenschaftler*innen mit Normalisierung meinen (zu der wir uns die Finger blutig schreiben seit Jahr & Tag 🙄).

Aus Gründen etwas rührselig entglitten schließe ich meine NRW-Trilogie nun ab. 🥳

Vater: „Zieht eure Regenhosen an!“ Kinder: „Die sind zu klein.“ Vater: „Das ist schlecht.“ Kinder: „Wir brauchen neue!“ Vater (zur Tochter gewandt): „Du kannst doch die deines Bruders auftragen.“ Tochter: „Du kannst dir nicht vorstellen, Papa, was das für eine Blamage in der 4-6 bedeutet.“ 🫩🫩🫩

Genügsam freut man sich, kein Thema zu haben.

Ich bleib dabei, dass ich angesichts der imho wachsenden Schnittmenge von Leuten, die hier interessante/lustige/kluge/wichtige Dinge posten, und aber (zumindest mit Leitmedienfritzen wie mir) zunehmend unangenehm kommunizieren, gern statt dem stumpfen Block eine justierbare Tarnkappenfunktion hätte.

Ich habe zu Jahresanfang in einem Sammeltext vor einem von mir sog. „Sichtbarkeitsregime“ und seinen Folgen gewarnt und ich fürchte, das war gar nicht so alarmistisch. www.zeit.de/kultur/2025-...

Es gibt ja selbst bei so alten Diskurspferden wie mir 2- bis 3mal im Jahr die Momente, wo man denkt: „Achduscheiße, da sind wir (schon)!“ In other words: Ich habe bei X vorbeigeschaut und bin recht erschlagen gewesen von dieser Ratio, hinter der sich natürlich geballter Unmut verbirgt. Dabei… 1/2

Das darf doch alles nicht wahr sein!

Die sog. Heimat strafe mich heute übrigens gerne Lügen. 😬 www.zeit.de/2025/39/alte...

Wenn schon morgens die Tonie-Box sagt „Oh oh, mein Akku ist leer“, dann sage ich laut: „Meiner auch, Bruder, meiner auch.“ 😩

Über dieses Phänomen, dass Männer in Großstädten sog. kultig schlecht gemeinsam singen, läse ich auch gern mal was, aber wirklich nur unernstnehmende Champions League, Max Goldt aufwärts.

Eine Ein-Themenpartei „Mobilität – alles außer Auto“ wäre zwar ein Krisensymptom der Parteiendemokratie, aber mindestens auf kommunaler Ebene in den Städten (und in Berlin/Hamburg/Bremen auf Landesebene) eine schöne Option, um das eigene Leben schnell und effizient besser zu machen bzw. zu retten.

Die großen Kinder haben sich derartig akribisch auf den ersten Schultag vorbereitet (Haare und Klamotten), das kann eigentlich alles nur furchtbar schiefgehen. 🫠

Dezente Ratlosigkeit ist erlaubt imho.

„Deutsche Männer sind SO seltsam“ ist auf eine angenehm unplakative Art der Neuköllnste Satz, den je eins meiner Kinder zu mir gesagt hat.

🤡

Wie einfach niemand mit mir wetten will, dass Caroline Wahl innerhalb der nächsten 5 Jahre zum Token in einer besonders erbitterten (sog.) Kulturkampf-Debatte wird. 😢

Ich habe die Kinder eben mit einem Tag Verspätung zum ersten Mal zum Hörspielworkshop an der städtischen Bibliothek gebracht, sehr peinlich berührt, weil wir es gestern wegen eines Termindrehers verpeilt hatten. Stellt sich raus: Gestern war trotz zahlreicher Anmeldungen einfach NIEMAND DA und… 1/2

Ich will das A100-Volksfest hier nicht unterbrechen, aber bei den ganzen Verkehrs- und Boulevard- und RBB-Accounts bei Facebook ist sich die Kommentatorenschaft äußerst einig, dass nur die Elsenbrücke bzw. der Nachfolgebau nun pronto achtstreifig ausgebaut werden muss (ohne Radweg) und dann läuft‘s.

Marie Nasemann und Sebastian Tigges haben mich wirklich derartig heiß auf eine Trennung gemacht, ich muss jetzt nur noch aufhören, meine Frau zu lieben, und dann kann‘s losgehen mit dem guten Leben.

Das Gute an der Sommerferienendphase ist, dass man sich bei der Lohnarbeit immerhin vom familiären Troubleshooting in der Mittagspause erholen kann (es sei denn, es ist grad Kulturkampf).

Ich habe mich mit dem geschätzten Martin Machowecz über „Wir schaffen das“ und folglich auch ein bisschen über alles gestritten (Geschenklink anbei) und eventuell habe ich die Gelegenheit genutzt…

Ein guter Hinweis auf sog. Flow ist in unserem Beruf ja, wenn man einfach mal ohne Überlegen eine Überschrift hinschreibt, „damit da schonmal was steht“, und dann überlebt sie alle Schleifen und ist dem Gesamterfolg zumindest nicht abträglich.