Morgen, Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Mutter schenkte euch das Leben. Das genügt, wenn man’s bedenkt. Einmal kommt auch Eure Zeit. Morgen ist’s noch nicht so weit. Erich Kästner 1/3

„Du bekommst einen Brief, der dich maßlos erbittert? Beantworte ihn sofort. In der ersten Wut. Und das laß drei Tage liegen. Und dann schreib deine Antwort noch mal.“ Kurt Tucholsky, gestorben am 21. Dezember 1935 in Göteborg.

„Das Schlimmste, das ich kenne, ist Untertänigkeit oder der Wunsch, sich unbedingt zu unterwerfen, dieses Mitmachen, Mitlaufen, Mitsingen, Mitmarschieren und dabei auch noch in eine peinliche Euphorie verfallen.“ Heinrich Böll,  geboren am 21. Dezember 1917 in Köln.

Dr. Anita Augspurg, Juristin, Frauenrechtlerin, Pazifistin, wohnt mit ihrer Partnerin in München. Als Jüdin ist sie ab 1920 mit Hass und Gewalt der Nazis konfrontiert – 1923 beantragt sie beim bay. Innenminister die Ausweisung des Österreichers Hitler wegen Volksverhetzung. 1/2

»Früher hieß es, Fernsehen macht blöd. Heute machen Blöde Fernsehen.« Rudi Carrell geboren am 19. Dezember 1934 in Alkmaar

Finde "Vor dem Untergang" von @felixbohr.bsky.social wirklich sehr gelungen und detailreich. Ich versuche seit Jahrzehnten diesen Wahnsinn zu greifen und Bücher wie dieses helfen ein bisschen dabei.

„Bohr entmystifiziert Hitler, benennt die Selbstgerechtigkeit der Deutschen, an die die AFD heute fast nahtlos anschließen kann, wenn sie die »schuldzentrierte deutsche Erinnerungskultur« beklagt.“ Norbert Corpray in der Zeitschrift Publik-Forum über mein neues Buch.

Im Hinterhof der Isarstraße 8 in Berlin #Neukoelln stand einst die Synagoge des „Israelitischen Brüdervereins zu Rixdorf“. Ab 1917 war Dr. Georg Kantorowsky Rabbiner der Gemeinde. In Neukölln lebten damals rund 3000 Juden, arbeiteten als Ärztinnen, Kaufleute oder Handwerker. 1/3

Heute Abend wird das erste Licht angezündet: Chanukka Sameach – Happy Hanukka allen, die es feiern!

"Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern." Friedrich Dürrenmatt, gestorben am 14. Dezember 1990 in Neuenburg.

„Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren." ... Heinrich Heine, geboren am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf.

Karl Laabs, Architekt, ab 1941 Kreisbaurat im annektieren Teil Polens. Als er von den Deportationen von Jüdinnen und Juden nach Auschwitz erfährt, kauft er ein Gehöft und beschafft den Verfolgten Arbeitsausweise. Allein 1943 rettet Laabs hundert Menschen vor der Ermordung. 1/3

8. Dezember. Bett, Verstopfung, Rückenschmerz, gereizter Abend, Katze im Zimmer, Zerworfenheit. Franz Kafka, Tagebuch, 8. Dezember 1917.

»Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.« Willy Brandt zu seinem Kniefall in Warschau am 7. Dezember 1970.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin. Nichts bleibt. Und nichts vergeht. Ist alles Wahn. Hat alles Sinn. Nützt nichts, daß man's versteht. Erich Kästner, Der Dezember

»Mit seinem neuen, sehr lesenswerten Buch gelingt es Felix Bohr, die NS-Machtzentrale [Wolfsschanze] aus der Peripherie stärker ins Zentrum der Erinnerung zu holen.« Michaela Wunderle in Kommbuch.com über mein Buch.

„Jemand, der weiß, dass er widersprechen kann, weiß auch, dass er gewissermaßen zustimmt, wenn er nicht widerspricht.“ Hannah Arendt, gestorben am 4. Dezember 1975

Und dann, meine Seele, sei weit, sei weit. Daß dir das Leben gelinge, Breite dich wie ein Feierkleid Über die sinnenden Dinge. Rainer Maria Rilke, geboren heute vor 150 Jahren in Prag.

»Das Buch ist eine wichtige Mahnung zur Erhaltung unserer Erinnerungskultur sowie eine Warnung vor den Rattenfängern unserer Zeit, die die damaligen Geschehnisse seit einigen Jahren umzudeuten versuchen. Man ist geneigt zu sagen: „Pflichtlektüre“.« @booknerdsde.bsky.social über mein aktuelles Buch

Hans Beimler, geboren in München, kommunistischer Reichstagsabgeordneter. Im April 1933 von den Nazis verhaftet, gefoltert, ins KZ Dachau verschleppt. Ihm gelingt die Flucht. Im August 1933 publiziert er »Im Mörderlager Dachau« – den ersten Bericht aus einem deutschen KZ. 1/2

Tony Sender, geboren am 29. November 1888, SPD-Reichstagsabgeordnete, warnt früh vor Hitler, fordert 1932 vergeblich einen Generalstreik, um die Nazi-Herrschaft zu vereiteln. Ab 1933 erhält sie Todesdrohungen, emigriert in die USA, klärt in Vorträgen übers „Dritte Reich“ auf. 1/2

»Wer sich Ziele setzt, geht am Zufall vorbei« Stefan Zweig, geboren am 28. November 1881 in Wien

Müde fällt der Regen durch die Äste. Und das Pflaster glänzt wie blauer Stahl. Und der Regen rupft die Blätterreste. Und die Bäume werden alt und kahl. Erich Kästner, Nasser November.

»Ich denke wirklich nicht über meinen Tod nach oder wie man mich in Erinnerungen behalten wird. Wenn ich tot bin, wen kümmert’s? - Mich nicht.« Freddie Mercury gestorben am 24. November 1991

„Um den Teufel zu spielen, muss man ein Engel sein.“ Udo Kier, gestorben am 23.November 2025 in Palm Springs.

Leb die Leben, leb sie alle, halt die Träume auseinander, sieh, ich steige, sieh, ich falle, bin ein andrer, bin kein andrer. Paul Celan geboren am 23. November 1920 in Czernowitz

»In einer Stadt wie Wien sollte man auf keinen Fall Kabarett machen. Wien spielt jeden Kabarettisten an die Wand.« Georg Kreisler gestorben am 22. November 2011

Wenn der Novemberwind deine Hoffnung verweht Und du bist so müde, weil du nicht mehr weißt, wie's weitergeht Wenn dein kaltes Bett dich nicht schlafen lässt Halt dich an deiner Liebe fest Ton Steine Scherben, 1975.

Libertas Schulze-Boysen, geboren am 20. November 1913, sammelt im Reichspropagandaministerium heimlich Bildmaterial über NS-Verbrechen. Sie beteiligt sich mit ihrem Mann Harro am Widerstand der so genannten »Roten Kappelle«. Am 22. Dezember 1942 wird sie von den Nazis ermordet.

»Seid wachsam und tapfer! Seid energisch, seid realistisch, seid auch gut! Plagt euch! Kämpft! Habt Ehrgeiz und Leidenschaft, Trotz, Liebe und Mut! Seid rebellisch! Seid fromm! Bewahrt euch die Hoffnung!« Klaus Mann geboren am 18. November 1906 in München

„Wenn ich tot bin, sollst Du gar nicht trauern, meine Liebe wird mich überdauern, und in fremden Kleidern dir begegnen und Dich segnen. Lebe, lache gut! Mache Deine Sache gut!“ Joachim Ringelnatz, gestorben am 17. November 1934 in Berlin.

Heinz Jakob alias „Coco“ Schumann, Jazzgitarrist, wird im Berlin der 1930er wegen seiner jüdischen Mutter ausgegrenzt. Die Nazis propagieren Volksmusik, Dirndl und Lederhose – Schumann performt nachts illegal die als „undeutsch“ verbotene Swingmusik in Charlottenburger Bars. 1/2

„Reisen ist Aufbrechen ohne Ziel, nur mit flüchtigem Blick umfängt man ein Dorf und ein Tal, und was man am meisten liebt, liebt man schon mit dem Schmerz des Abschieds." Annemarie Schwarzenbach, geboren am 23. Mai 1908 in Zürich

Peter Graf Yorck von Wartenburg, geboren am 13. November 1904 in Schlesien, Jurist, lehnt das Nazi-Regime und den Krieg ab, wird nicht NSDAP-Mitglied. Ab 1940 trifft er andere NS-Gegner im „Kreisauer Kreis“ – und plant die demokratische Neuordnung für die Zeit nach Hitler. 1/2

In meinem Buch spreche ich mich für den Bau eines neuen Dokumentationzentrums in der Wolfsschanze aus. In der @faznet.bsky.social wünscht sich ein Leser, man solle Gras über die Sache wachsen lassen. Ich halte das für fatal. Gras ist schon die letzten 80 Jahre über die Sache gewachsen. 1/2

Karl Küpper, Kölner Büttenredner, NS-Kritiker. Beim Nazi-Karneval 1937 betritt er die Bühne, hebt den rechten Arm, doch ruft dann nicht "Heil Hitler" – sondern: »Nä, nä, su huh litt bei uns dä Dreck em Keller!« (Nein, nein, so hoch liegt bei uns der Dreck im Keller.) 1/2

Der preußische Polizeibeamte Wilhelm Krützfeld ist 1938 Revierleiter in Berlin-Mitte. In der Nacht zum 10.11.1938 stellt er sich mit seiner Pistole den brandschatzenden SA-Männern entgegen – und bewahrt so die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße vor der Zerstörung. 1/2

"Es war nicht eine kleine Zahl von Verbrechern, es waren Hunderttausende einer sogenannten deutschen Elite, Männer, Jungen & entmenschte Weiber, die unter dem Einfluss verrückter Lehren in kranker Lust diese Taten begangen haben." Thomas Mann 9. November 1938

Ellen Ammann aus München, ab 1919 eine der ersten weiblichen Landtagsabgeordneten, beantragt 1923 vergeblich Hitlers Ausweisung als "kriminellem Ausländer". Am 8. November erfährt sie von den Umsturzplänen der Nazis – und trägt zu der Niederschlagung des Hitler-Putsches bei. 1/2

„Ich habe den Krieg verhindern wollen.“ Georg Elser- sein Attentat im Münchner Bürgerbräukeller am 8.11.1939 scheiterte, weil Hitler die Versammlung „alter Kämpfer“ zu früh verlassen hatte. Elser war zu diesem Zeitpunkt bereits verhaftet. April 1945 wurde er in Dachau ermordet.

Eine Ohrfeige machte sie berühmt: während des CDU Parteitages, am 7. November 1968, bestieg Beate Klarsfeld das Podium, ohrfeigte Bundeskanzler Kiesinger und rief dabei „Nazi, Nazi, Nazi!“ Heinrich Böll schickte ihr nach der Aktion 50 rote Rosen.

Kleine Blitztour in Baden-Württemberg ⚡️ 📍Tuttlingen am Montag, 10.11.25, 19-21 Uhr im @felsentuttlingen 📍Spaichingen am Dienstag, 11.11.25, 19-21 Uhr im Martin-Luther-Haus Danke an die Initiative KZ-Gedenken in Spaichingen e.V. und den Rittergarten e.V für die Einladung.

»Hinter diesen Betonmauern ging Hitler im Zweiten Weltkrieg in Deckung: Felix Bohr erzählt die Geschichte der „Wolfsschanze“ und fragt, was mit den Trümmern des „Führerhauptquartiers“ in Ostpreußen geschehen soll.« Die @faznet.bsky.social über mein neues Buch: www.faz.net/aktuell/feui...

Ella Trebe, geboren am 6.11.1902 in Berlin, schließt sich 1933 der im Untergrund agierenden Bezirksleitung der KPD an, später dem Widerstand der „Roten Kapelle“ als Kurierin. Im Juni 1943 wird sie verhaftet. Im August 1943 wird sie ohne Prozess im KZ Sachsenhausen erschossen.

„Wann immer sich Rassismus und Antisemitismus unkontrolliert entwickeln, ist die Tragödie nicht nur eine jüdische. Es ist eine Tragödie für jedermann, wo immer sie geschieht.“ Yitzhak Rabin, ermordet am 4. November 1995 in Tel Aviv.

die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber die ich kenne, will ich nicht mehr sehen, aber wo ich lebe, will ich nicht sterben, aber wo ich sterbe, da will ich nicht hin bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin. Thomas Brasch gestorben am 3. November 2001

»Man sollte nicht auf irgendetwas hoffen. Das Konzept Hoffnung wurde von Politikern erfunden, um die Wählerschaft bei Laune zu halten.« Pier Paolo Pasolini ermordet am 2. November 1975 in Ostia bei Rom

Clelia Caligiuri, Grundschullehrerin in Piavo im Veneto, Witwe, dreifache Mutter, lernt 1943 die jüdische Jugoslawin Sara Karliner kennen. Sie befreunden sich. Nach Italiens Kapitulation und Invasion NS-Deutschlands beginnen die Deportationen. Clelia versteckt Sara bei sich. 1/2

Quane a Dibobe/ Martin Dibobe, geboren am 31.10.1876, kam 1896 als Kontraktarbeiter nach Berlin. Er wurde bei einer sog. „Völkerschau“ sechs Monate lang ausgestellt, an der Charité für rassistische Studien untersucht. 1896 machte er eine Schlosserlehre, 1902 wurde er Zugbegleiter

»Ihr müsst euch nicht mit mir identifizieren, aber lasst euch doch mindestens reizen, verschanzt euch nicht, sagt nicht von vornherein, das geht euch nichts an.« Ruth Klüger, Shoa-Überlebende, geboren am 30. Oktober 1931 in Wien, gestorben 2020 in Kalifornien.