Supermarkt im #Münsterland. Ehepaar steht mit vollem Einkaufswagen an der Kasse. Dahinter ein Mann mit drei Teilen. "Wollen Sie vor?" "Ne, lieben Dank, ich hab keine Eile, ich muss Zeit vertrödeln bis zu einem Termin." "Alles klar, dann bezahlen wir jedes Teil hier einzeln." Dafür lieb ich es hier.

Nach dem Frühstück oder gegen Mittag gucken, ob die Sonne scheint. Falls ja, Fenster auf oder vor die Tür oder auf den Balkon. In die Sonne stellen, dabei "Here comes the sun" von den Beatles hören und zumindest für einen kurzen Moment ist die Welt (nicht an allen, aber an vielen Tagen) in Ordnung.

Kann das sein, dass eine der größten Herausforderung im Leben diese ist: Die Zeiten, in denen so weit alles gut ist, alle um einen herum und man selbst weitestgehend gesund und man mit sich, den Menschen und seiner kleinen Welt im Reinen ist, demütig zu erkennen und mentale Kraftreserven zu sammeln.

Noch nie so sehr gefühlt, dass wir wie der Kojote in den Cartoons schon lange überm Abgrund stehen, mit dem Fuß rumtasten, nichts fühlen, aber uns nicht trauen nach unten zu schauen ... in diesem Fall ist das "nach unten schauen" wohl die tagtäglichen Nachrichten Richtung Zukunft zu durchdenken.

Du bist im Münsterland, wenn du irgendwo sitzt, auf Wiesen und Felder schaust, die letzten Sonnenstrahlen des Septembers genießt und jemand unterbricht diese Idylle mit der rhetorischsten und zugleich existenziellsten Frage, die diese Region kennt: "Sahne dabei?"

Es ist ja doch sehr schade, dass das Berliner Känguru knapp am Sommerloch vorbeigehüpft ist. Was hätte das ein Spaß werden können.

Das war ein schöner (letzter) Sommertag. Die Teebestände sind gefüllt, der Büchereiausweis ist poliert, die Spazierschuhe sind eingelaufen, der Herbst kann kommen.

Jaha, ich habe verstanden, dass es am Wochenende noch mal warm wird und alle, wirklich alle noch "was Schönes" unternehmen sollen. Ich werde also alle Orte meiden, an denen sich alle versammeln, die meinen "was Schönes" erleben wollen zu müssen.

Besten Dank an alle TV-Fußballrechte-Vergeber, dass mich Familienmitglieder nun zu jedem Spieltag, nein, an jedem Tag eines jeden Spieltags anrufen und fragen, was, wo, wie läuft und was man wie wo drücken muss, damit endlich mal irgendwo irgendwas startet und man keine Werbung mehr sieht.

Versuche gerade Nuss-Nougat-Creme zu ersetzen und bin bei einer selbst zusammengeschraubten Mischung aus Kakao, Reis- oder Ahornsirup und Kakaopolver (ohne Zucker) gelandet. Zwischenfazit: Es braucht noch etwas Feinschilff.

Es ist Bonpflicht, es beleuchtet den Bonpf

Lese gerade zum ersten Mal ein Buch von Reinhard Kaiser-Mühlecker. Bist jetzt eine Wucht. Haut einen um. Toll.

Meine Grundhaltung: Jede Person macht auf dem Boden des Grundgesetzes so, wie es dem jeweiligen Lebensmodell entspricht. Und dann gucken wir alle zusammen, wie wir das im Alltag gewuppt bekommen und halten dabei stets die Nächstenliebe im Blick.

Eine meiner wichtigsten Erkentnisse im Leben: Du brauchst eine feste Struktur, inkl. Uhrzeiten und Speiseplan, auf die du in schlimmen, hektischen, stressigen, traurigen, ängstlichen etc. Zeiten automatisch zurückgreifen kannst und die du alleine hinbekommst, um Stabilität wiederherzustellen.

Thees Uhlmann im Konzerthaus Dortmund war übrigens sehr, sehr schön. Ein Abend, der einem ein stückweit den Glauben an das Gute im Menschen zurückgibt. Und dann stehst du da so mit Tränchen inne Augen bei "Schönheit der Chance" und denkst "Vielleicht geht es ja doch noch gut aus alles, irgendwie."

Beobachtung in Dortmund: Die Zahl der Obdachlosen und der um Geld bittenden Menschen hat sich seit Corona dramatisch erhöht. Kam mir zumindest so vor.

Thees Uhlmann im Konzerthaus Dortmund? Kann man machen. Guter Abend mit guten Leuten in diesen wilden Zeiten. Ich freue mich.

Abendspaziergang. Rentner liegt im Gebüsch. Blutet. Fahrrad daneben. "Können Sie mir wohl hochhelfen? Ich bin gefallen? Ich wohne hier". Mit Schlüssel Tür aufgeschlossen. Mann geht ins Haus, kommt aus der Garage wieder raus "Können Sie das Fahrrad noch reinschieben". Münsterland, Helferland.

Ob ein dünnes Smartphone bei Nutzung entsprechender Social-Media-Apps auch die dünne Nerven mit sich bringt?

Eine politische Beobachtung aus Nordrhein-Westfalen: Wir haben hier eine Schwarz-Grüne Regierung und ich höre nix. Kein Politiker und keine Politikerin aus der NRW-Landesregierung ist Dauergast in Talkshows, es gibt keinen Koalitionsstreit, es wird geräuschlos gearbeitet und regiert. Sehr angenehm.

Je älter ich werde, desto stärker wird ein Gefühl von "Ok, liebe Menschen, macht ihr so wie ihr meint, ich mache so wie ich meine und wir lassen uns gegenseitig schön in Ruhe."

Du bestellst bei deiner Stamm-Eisdiele eine Cola. Da ist immer eine Scheibe Zitrone im Glas, was eine Cola sehr aufwertet. Nur heute nicht. Du denkst "Ich frag nicht ernsthaft nach der Scheibe Zitrone." Kurz darauf lässt am Nebentisch jemand einen Espresso zurückgehen, der sei nicht stark genug.

Diese "Ach komm, wir kriegen das schon irgendwie hin und jetzt essen wir erst mal ein Stück Kuchen, dann sieht die Welt schon wieder etwas anders aus und dann gucken wir zusammen ganz in Ruhe"-Mentalität des Münsterlandes liebe ich ja sehr. #Münsterland

Samstagabend gegen 21 Uhr. Ich komme aus dem Supermarkt. Es sammeln sich Jugendliche in verschiedenen kleinen Grüppchen, man hört ein paar Gesprächsfetzen, wer wen wie überreden könnte, Alkohol zu kaufen, wo man noch hinzieht, wer wen nicht sehen will und ich denke mir: Zum Glück bin ich alt.

Bekannte. Vater kommt ins Pflegeheim. 3080 Euro pro Monat private Zuzahlung. Dass das Thema Pflege, was es den Menschen emotional und finanziell abverlangt und generell, wie wir mit pflegebedürftigen Menschen umgehen möchten nicht täglich ein Top 5 innenpolitisches Thema ist, ist mir ein Rätsel.

Ich möchte weder über noch unter meinen Verhältnissen, sondern einfach verhältnismäßig leben und das in einem Land, in dem das allen möglich ist.

Ein Jahr in dem ein neues Album der Charlatans erscheint, ist ein gutes Jahr. Einmal live gesehen in Dortmund, als sie schon sehr berühmt und lange dabei waren. Es kamen leider nur grob 50 andere Menschen und mir wurde klar, wie klein diese große Band in Deutschland doch zu sein scheint.

Dies Konzept die TV-Rechte der deutschen Vereine (bei Spielen in heimischen und europäischen Wettbewerben) so zu verteilen, dass man jedes Mal neu schauen muss, was wie wo läuft, ob man das mit im Abo hat und wie viel Werbung man ertragen muss/möchte dafür. Top gelöst. Besten Dank!

Obststandort Deutschland, was geht? Wird die Qualität von Supermarkt-Obst mit dem Ansteigen der Preise immer schlechter? Kaum was, was nicht matschig, schimmelig oder alt ist. Und warum sehr vieles in so Plastikpackungen gibt, ist mir auch ein Rätsel, ob Nektarinen, Trauben, Tomaten.

Ich will ja nix sagen, aber so lang bei "die Leute" von "die Politik" weiterhin Streitereien, Ego-Aufpolierungen und vieles andere, außer Dingen, die sie im alltäglichen Leben wirklich als Verbesserung oder Schritt nach vorne wahrnehhmen ankommmt, so lange wird's wohl nix mit Stärkung der Mitte.

Während Corona bin ich bei "Dahoam is Dahaom" im BR hängengeblieben. Und seitdem ist diese kleine Serie meine Oase der Ruhe in wilden Zeiten. Deshalb freut es mich, dass die Lansinger aus dem Sommerurlaub zurück sind. Fernsehen zum Wohlfühlen, herrlich. @brkommunikation.bsky.social

Handwerker und ich, wir sprechen verschiedene Sprachen. Sie verstehen mich zumeist nicht, ich verstehe sie nicht. Meine Unwissenheit in Handwerksdingen ist grenzenlos. Die Erklärungskunst manch eines Handwerkers hingegen hat enge Grenzen. Der Fachkräftemangel lässt mich Angebote ratlos annehmen.

Auf der anderen Seite scharre ich als Phoenix-Ultra natürlich schon mit den Hufen. Für mich ist nicht der erste Bundesligaspieltag der Tag, auf den ich hinfiebere, sondern das Ende der politischen Sommerpause. #Phoenix

Ich mache ja gerade Social-Media-Pause und mein Zeitungsabo pausiert auch für zwei Monate. Also wie unaufgeregter man das Leben und den Alltag wahrnimmt, wenn man News-Seiten und Social Media meidet und eine Hauptnachrichtensendung schaut. Fazit: Es gibt sie noch, die guten Menschen, Orte und Dinge.

... und nun lese ich und sehe ein Bild, wie Kölnerinnen und Kölner Pflaster auf die verbrannten Stellen der Maus geklebt haben und weiß wieder, warum ich diese Stadt so sehr mag.

Der Figur der Maus in Köln wurde angezündet. Menschen schaffen es doch immer noch, neue Tiefpunkte zu erreichen. Wer bitte zündet diesese wunderbare Maus-Figur an? Die Maus?!!?!

Jetzt ist die Welt endgültig verloren. Ruhe in Frieden Ozzy, du größte aller Legenden!

Ich bin jetzt bereit fürs jährliche Bücherwichteln! Lasst uns Weihnachten vorziehen, wir haben genug von 2025 gesehen. :-D

Mittlerweile vergeht kaum mehr ein Einkauf, an dem ich nicht zuhause feststelle, dass ich irgendwas Angeschimmeltes, Zermatschtes, Angerissenes etc. dabei habe. Ob Nussmischung, Tomaten, Joghurt, Käse, Haferflocken und so weiter. Warum so wenig Sorgfalt im Umgang mit Lebensmitteln hierzulande?

Wenn man so liest, was die KI bald alles so können soll, auch in Kombination mit Robotern, im Prinzip ist dann auch irgendwie alles egal, was man bis dahin noch so macht, bis die KI alles regelt und uns entweder vom Planeten fegt oder gnädigerweise als ewige Nichtszutunhaben-Menschheit leben lässt.

Politisches Handwerk, seriös und geräuschlos zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ausgeführt, das wär es doch mal.

Dieser Schreck, wenn man wo anruft, ob Arzt, Handwerker, Behörde, Autowerkstatt, Versicherungen etc. und auf einmal direkt jemand ohne Menü oder Warteschleife ans Telefon geht ...

Das gemeinste an der Bürgergeld-Diskussion finde ich, dass die Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind, einer permamenten Angst ausgesetzt sind. Stell dir vor du bist alt oder krank etc. und hörst jeden Tag, dass alles noch mal neu soll oder gestrichen oder man aus Wohnungen raus muss etc.

Diese Erzählung, dass Empfänger von Bürgergeld über mehr Geld verfügen, als Menschen, die arbeiten oder sich durch die Sozialsysteme tricksen finde ich so ermüdend. Eines der reichsten Länder der Erde sollte es sich leisten können, Ärmere zu unterstützen, 100 Prozent gerecht geht's nirgends zu.

Was ich als Freiberufler ja nicht so mag, sind diese Schwankungen zwischen Hochdruck und dann auf einmal gefühlt nichts. Wenn nichts ist, müsste man sich eigentlich erholen, aber dann bin ich zumindest noch viel zu hibbelig und nervös und denke ich muss irgendwas tun oder machen.

Bäcker im Münsterland. Ältere Dame (geschätzt Ü80) will mit Karte zahlen und gibt PIN falsch ein. Mann dahinter sagt "Wir machen das jetzt ganz in Ruhe, ich verdrück mich da auch oft", nimmt das Zahlungsgerät, hält es ihr gut sichtbar hin, guckt weg, zack Zahlung akzeptiert. Alle freuen sich. Schön.

Stop blaming yourself and others. Learn feng shui and blame the furniture. 💥

Konzerte auch immer bissken Therapiestunde.

Im Ruhrgebiet gewesen. Plötzlich uriniert eine Frau mitten in der Stadt mitten am Tag auf den Bürgersteig. Entweder bilde ich mir das ein oder es kippt irgendwas gesellschaftlich, es gibt immer mehr abgehängte, abgestürzte, "verlorene" Menschen. War lange nicht mehr so extrem finde ich. Traurig.