Populisten lieben das Volk. Also… das imaginäre Volk, das sie im Kopf haben. Das echte ist ihnen zu kompliziert.

Die Werbung sagt dir, du seist einzigartig. Komisch, dass sie dann jedem genau denselben Scheiß verkauft.

Hoffnung ist kein Licht. Sie ist die Hand, die du im Dunkeln trotzdem ausstreckst, obwohl du weißt, dass niemand zurückgreifen muss.

Der Mensch, der ich bin, und der Mensch, der ich wäre, wenn niemand etwas von mir bräuchte – sie treffen sich manchmal flüchtig im Spiegel einer Fensterscheibe nachts. Beide zu müde, um sich Vorwürfe zu machen.

Nähe ist ein Geräusch: das kaum hörbare Einatmen eines Menschen, der im Schlaf kurz deine Existenz bestätigt, ohne es zu wollen.

Wir haben eine Gesellschaft gebaut, in der die Menschen ständig zwischen Burnout und Schuldgefühlen wählen. Beides fühlt sich beschissen an, aber nur eines hat einen gelben Krankenschein.

Wir tun so, als wären wir autonome Persönlichkeiten, dabei funktionieren die meisten wie Elektrogeräte: Nur so lange stabil, wie ihnen niemand den Stecker zieht.

Kinder halten dir einen Spiegel hin, in dem du gerne ein Held wärst. Leider sieht man meistens den Typen, der gerade genervt „wart kurz“ sagt.

Leute (u.a. ich) wollen moralisch klingen, nicht moralisch leben. Kostet weniger.

Alle reden von „Mitte“, aber niemand sagt, dass die Mitte oft einfach nur Angst mit gutem Einkommen ist.

Wir posten unsere Selbstzweifel und wundern uns, dass niemand sie heilt. Digital ist halt nur laut, nicht klug

In Deutschland darfst du alles sein – außer müde. Müdigkeit gilt als persönlicher Angriff auf die Wirtschaft.

Ich wäre gern die Version von mir, die ich in meinen guten Momenten geplant habe. Bin aber meistens der Typ, der spontan entscheidet.

Die Vergangenheit meldet sich nie pünktlich. Aber sie ruft immer zurück.

Wir leben in einem System, das gleichzeitig zu viel verlangt und zu wenig gibt. Und trotzdem schaffen es manche Menschen, darin nicht zu verbittern, sondern Wärme zu behalten. Weil sie wissen: Das Leben muss nicht fair sein, um lebbar zu sein.

Die eigene Jugend ist wie ein seltsamer Schatten: Er taucht immer dann auf, wenn man ihn nicht braucht. Er erinnert einen daran, dass man mal frei war und drei Nächte durchmachen konnte, ohne am nächsten Tag auszusehen wie ein schlecht gespielter NPC

Es gibt Menschen, die sind so selbstreflektiert, dass sie sich beim Denken selbst zusehen können. Die wissen, dass sie manchmal überreagieren, aber während sie es wissen, reagieren sie trotzdem über. Weil Erkenntnis keine Bremse ist. Erkenntnis ist ein Beifahrer.

Die Welt ist nicht im Arsch. Sie ist nur schlecht programmiert. Man merkt es daran, dass die Menschen immer schneller arbeiten und dabei immer weniger schaffen. Oder daran, dass jeder auf dem Smartphone nach Bestätigung sucht,

Es gibt eine spezielle Sorte Müdigkeit, die entsteht, wenn man zu viel Verantwortung trägt und zu wenig Schlaf bekommt. Sie hat nichts Spirituelles, aber sie ist heilig. Weil sie uns lehrt, dass der Körper früher aufgibt als die Verpflichtungen.

Langzeit-Beziehungen sind seltsam. Zwei Menschen schaukeln jahrelang nebeneinander durchs Leben, nur um an irgendeinem Dienstagabend festzustellen: Einer schläft ein, der andere fühlt sich zurückgewiesen, und beide haben am Morgen vergessen, warum.

Familie ist ein Ort, an dem man gleichzeitig geliebt und überfordert wird. Es gibt Tage, da ist man ein guter Vater, weil man das Vesperbrot nicht falschrum geschmiert hat. Und es gibt Tage, da ist man ein schlechter Vater, weil man das falschen Wort gesagt hat,

Der moderne Mensch verbringt erstaunlich viel Zeit damit, sich über Dinge aufzuregen, die eigentlich keine Bedeutung haben. Und noch mehr Zeit damit, die Dinge zu ignorieren, die ihn wirklich zerfressen. Das ist das Schöne an dem System: Es ist so kaputt, dass man darin problemlos funktionieren kann

Sorry für das Gespamme, aber was mutt satt mutt!

Es gibt Menschen, bei denen Stimmigkeit wichtiger ist als Glück und Ehrlichkeit wichtiger als Harmonie. Menschen, die eher in Mustern denken als in Gefühlen, aber Gefühle trotzdem bis zum Kern verstehen. Menschen, die nachts wacher sind als tagsüber, weil ihr System in Stille besser funktioniert.

Menschen, die viel getragen haben — Verluste, Verschiebungen, Krankheiten, schwierige Familienlinien — entwickeln nicht „Trauma“ im klassischen Sinne, sondern einen besonderen Grundton: eine Mischung aus Trotz und Güte, die sich wie Reife anfühlt, obwohl sie eigentlich aus Überleben kommt.

Sex im Langzeitmodus ist sonderbar: Er verschwindet oft nicht, er wandert nur. Manchmal zeigt sich Begehren nicht im Körper, sondern im Blick, oder im Bedürfnis „Komm einfach her zu mir“, während der Körper langsam den Feierabend einfordert.

Kinder verstehen viel früher, wie Erwachsene funktionieren, als Erwachsene es wahrhaben wollen. Ein Kind erkennt sofort, wenn ein Elternteil innerlich kippt oder „nur noch funktionieren“ will.

Und später nennt man es „Einschlafproblem“ oder „unruhigen Kopf“, obwohl es eigentlich nur der Körper ist, der sich erinnert, dass Privatsphäre früher nur existierte, wenn die Welt schlief.

Diese frühen Nächte bleiben im System hängen wie ein längst abgeschaffter Treiber in einem alten Betriebssystem: nicht mehr nötig, aber tief verankert

Nachtmenschen werden nicht gemacht, sie wachsen hinein. Irgendwann gab es einmal ein Geräusch, eine Routine, ein Gefühl von Freiheit nach 22 Uhr, weil die Eltern schliefen, die Welt nicht aufpasste und man tun konnte, was man wollte.

Man kann neben Menschen existieren und trotzdem unabhängig bleiben. Aber man verlernt dabei manchmal, wie man Nähe einfach zulässt. Nicht aus Angst, sondern aus Gewohnheit.

Kinder, die früh lernen, allein im Zimmer zu funktionieren, bauen später eigenartige Innenwelten: halb Fantasie, halb Schutzraum. Sie entwickeln eine Art Selbstströmung, die später wie Autonomie aussieht, aber eigentlich eine Überlebensform ist.

Man lernt, dass Gewaltprävention im echten Alltag nicht aus Konzepten, sondern aus Atemzügen besteht: Ton senken, Abstand halten, und den eigenen Schatten nicht größer machen als die Situation selbst.

In Wirklichkeit ist es Erfahrung. Man hat zu viel gesehen, um noch überrascht zu sein, und zu viel gehalten, um noch schnell aufzugeben.

Menschen in der Behindertenhilfe werden schnell zu seltsamen Mischwesen: halb Idealismus, halb Müdigkeit, halb Pflichtgefühl, und irgendwo dazwischen ein Kern von Unzerstörbarkeit, den Außenstehende immer mit „Stärke“ verwechseln.

Kein Drama, kein Nachglimmen, kein „wir müssen reden“, sondern dieses leise „ja, war doof, aber weiter

Ich habe heute eine nicht erfolgreiche Reanimation eines quasiverwandten Nachbars miterlebt und musste meine Sohn auf dem Schulweg an der Leiche vorbeischleußen. Wie war euer Tag so?

Ich bin wie so ein Teleshopping Verkäufer, ich hau raus, was kommt. Notfalls auch 2 zum Preis von einem!

Stabilität ist selten ein Zustand. Eher ein entschlossener Akt

Man kann gleichzeitig müde und unbeirrbar sein.

I got 99 Skeets but this ain't 1?

Die soziale Gesellschaft ist wie ein Ikea-Regal: hält länger als erwartet, wackelt früher als gehofft.

Denkende Menschen denken oft darüber nach, weniger zu denken –> Ergebnis unklar.

Erinnerung ist kein Archiv, eher eine Priorisierung nach emotionaler Durchschlagskraft.

Wer als Kind das Schnarchen eines Vaters als Sicherheit abspeichert, entwickelt ein feines Nacht-Radar.

Menschen, die mit Hunden sozialisiert wurden, haben oft erstaunlich gute Grenzkompetenzen

Früher wurde Doom mit 57k-Modem geladen. Heute laden Tabs in Chrome schneller, aber machen weniger glücklich

Nächte hatten mal Magie, heute haben sie Betriebskosten

Ich bin gern allein. Nicht, weil ich Menschen meide, sondern weil sie mich brauchen

#NTL Mein Leben kommt mit Benefits, das heißt, es fickt mich!