Nach dem massiven russischen Angriff in der Nacht sieht mein Stromabschaltungsplan in Kyjiw sieben Stunden ohne Strom und dann 3,5 Stunden mit Strom vor. Dass es überhaupt einen Plan gibt, ist beinahe ein Wunder. Wie mehrfach gesagt: Das wird leider ein sehr harter Winter.

Alle Macht der Zentrale? t.ly/cm0XK #Selenskyj entzieht Odesas umstrittenem Bürgermeister #Truchanow die Staatsbürgerschaft – ein Schritt, der die wachsende Machtkonzentration unter Kriegsbedingungen verdeutlicht. ✍️ @denistrubetskoy.bsky.social für @ukraineverstehen.de | @libmod.de

Fußball in der Ukraine in Zeiten des Krieges: Der Verein meines Kyjiwer Stadtviertels (Obolon) spielt die erste Halbzeit seines Premjer-Liha-Spiels umgeben von dunklen Häusern. Das Stadtion wird vorerst mit Generatoren versorgt. Erst in der Halbzeit kommt der "richtige" Strom. Alltag.

Russland konzentriert seine Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur bisher stark auf Kyjiw und leicht erreichbare grenz- und frontnahe Gebiete. Keine gute Nachricht für die Hauptstadt, deren vergleichsweise gute Flugabwehr natürlich doch nicht alles abfangen kann.

Spannungen zwischen Selenskyj und seiner Partei „Diener des Volkes“ nehmen zu. Streit um Antikorruptionsbehörden und politische Richtung zeigt: Drei Jahre nach Kriegsbeginn steckt das Parlament in einer ernsten Krise. 🔗 t.ly/Ae7_f ✍️ @denistrubetskoy.bsky.social für @ukraineverstehen.de | @libmod.de

Mit Blick auf Witkoff gibt Trump im Prinzip offen zu, dass er zu Gesprächen mit einem erfahrenen KGB-Agenten, seit 1999 an der Macht, jemanden geschickt hat, der keine Ahnung von Russland, Putin und der Politik insgesamt hat. Well, what could possibly go wrong?

Die neue Staffel der traurigen Serie "massive russische Angriffe auf ukrainische Energieanlagen" hat pünktlich zum Jahrestag des ersten solchen Angriffs vom 10.10.2022 begonnen. Das wird ein schwerer Winter und das wussten alle. Nun ist neben der Flugabwehr wieder vor allem das Durchhalten gefragt.

In Sachen Drohnen fällt mir seit Wochen nur eine Frage ein. Wir kriegen es in der Ukraine wirklich nur sehr bedingt hin. Bei der Masse auch eine Riesenaufgabe. Was habt ihr in der EU aber seit Oktober 2022 eigentlich überhaupt gemacht?

Die (für mich wirklich) gute Nachricht: Heute ist ein neues Album von Taylor Swift raus. Die schlechte Nachricht: Es ist bereits die dritte neue Platte von Swift, die ich mir mitten im Krieg anhöre. Anders als bei Midnights (2022) und anders als jetzt in Tschernihiw ohne Stromausfälle. Noch.

Vor einem Monat öffnete die Ukraine überraschend die Grenzen für Männer zwischen 18–22 Jahren. Ziel: 17-Jährige von der Ausreise abhalten & Armee-Personalprobleme freiwillig lösen. 🔗 t.ly/DVnsf ✍️ @denistrubetskoy.bsky.social für @ukraineverstehen.de @libmod.de

Es ist schwer, immer neue Worte dafür zu finden, aber es war wieder eine schreckliche Nacht hier in der Ukraine und in Kyjiw mit Toten, Dutzenden von Verletzten und Zerstörungen in den meisten Stadtteilen der Hauptstadt. Russlands Interesse am Kriegsende wurde wieder unterstrichen.

Bei Trump mit seinen "Kerhtwenden" gilt weiterhin, und das wiederhole ich gefühlt zum 187654 Mal: Das Maximalziel bleibt, dass er Waffen verkauft und weiter Aufklärungsdaten mit Kyjiw teilt. Alles andere liegt leider außerhalb der Realität. Gut, dass dies bisher gelingt.

Am meisten nerven mich natürlich russische Drohnen und Raketen. Den zweiten Platz belegen inzwischen jedoch ganz sicher Ausreden der US-Administration, warum man („noch“) keine zusätzlichen Sanktionen gegen Russland einführen möchte, obwohl sich an Moskauer Kriegsführung gar nichts verändert.

In eigener Sache: Ich bin Ende letzter/diese Woche gesundheitlich etwas angeschlagen und entschuldige mich an dieser Stelle, falls ich nicht jede An- oder Nachfrage beantworten konnte. Mir geht es langsam besser und ich werde hoffentlich ab Freitag wieder zu Hause sein.

Je länger der russisch-ukrainische Krieg dauert, desto mehr Vorfälle wie in Polen wir sehen werden. Russland wird die EU und den Westen weiterhin Schritt für Schritt austesten. Es muss unverändert viel mehr unternommen werden, um Moskau zur Einstellung seines Angriffskrieges zu bringen.

Sehr niedrig fliegende russische Drohnen gerade am Dienstagmorgen über Kyjiw in der Luft, als die Stadt voll mit Menschen ist. Schulkinder müssen den ersten vollständigen Schultag vorerst in Luftschutzräumen verbringen. Ein weiterer Morgen hier, der alles andere als angenehm ist.

Hätte Anfang dieser Woche gerne darauf verzichtet, sich daran erinnern zu müssen (okay, das ist jetzt übertrieben), wer Wiktor Janukowytsch eigentlich ist. Manche Akteure würde man am liebsten gleich für immer vergessen.

Bin öfters erstaunt, wie Russland quasi seine eigene Ukraine kreiert. Der getötete Ex-Parlamentsvorsitzender Parubij hatte zwar seine Wurzeln in Lwiwer nationalistischen Kreisen, gehörte jedoch zu den kompetentesten und zurückhaltendsten Politikern des national-demokratischen Lagers.

Der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche droht ein Verbot, weil ihre Verbindungen nach 🇷🇺 als zu eng gelten. Ob es tatsächlich umgesetzt wird, hängt von Gerichtsverfahren, den Kriegsverhandlungen und den Beziehungen Kyjiws zu den US-Republikanern ab. t.ly/DdfSu ✍️ @denistrubetskoy.bsky.social @libmod.de

Ich bin in meiner Bewertung meist zurückhaltend, doch die russische „Diplomatie“, die wir in Kyjiw heute Nacht erlebten, spricht eine deutlichere Sprache als jegliche Worte. Terror.

Tja, eine weitere schreckliche Nacht hier in Kyjiw gewesen. Und leider ist es noch nicht vorbei mit den Drohnen. Bisher mindestens acht Tote.

open.spotify.com/episode/3hZM... 1. Tolle Folge der @russlandwatcher.de mit @denistrubetskoy.bsky.social Ich kann ihm nur von ganzem Herzen zustimmen: die Widerstandskraft des 🇺🇦 Volkes wird im Ausland oft nicht genug gewürdigt! Ich finde sie unglaublich. Eine ganze Gesellschaft hat ihr altes Leben

Ganz kurz: Ex-Armeechef Saluschnyj wird sehr wohl in die Politik gehen, aber sicher nicht vor Kriegsende. Er ist jedenfalls an der Politik an sich interessiert. Was jedoch letzte Woche zu seinem angeblichen Team/Stab veröffentlicht wurde, ist bis auf seine Medienberaterin zu 90 Prozent Quatsch.

Herzlichen Glückwunsch zum 34. Geburtstag an die unabhängige Ukraine. Es sind noch kompliziertere Zeiten als sonst - und die Zukunft bleibt ungewiss. Aber das Durchhaltevermögen meiner Landsleute in diesen 3,5 Jahren gibt mir Hoffnung, dass diese besser aussehen wird als manch einer vermutet.

Das war‘s mit halbwegs ruhigen Nächten in Kyjiw wegen Trump und so. Wieder Drohnen die ganze Nacht, viele Explosionen und fast acht Stunden Luftalarm. Der „Alltag“ kehrt zurück.

Im Bezug auf den russisch-ukrainischen Krieg gilt weiterhin: Es gibt keine Voraussetzungen für einen adäquaten Waffenstillstand und ein vollumfassendes Friedensabkommen wird es in absehbarer (und zwar sehr langer) Zeit nicht geben. Man darf auf nette Gespräche achten, doch die Realität ist anders.

"Sicherheitsgarantien auf dem Papier bringen wenig", so der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy, der ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj derzeit für unrealistisch hält. www.zdfheute.de/video/zdf-mo... @denistrubetskoy.bsky.social

Hätte mir sehr gewünscht, dass ein halbes Jahr des Theaters für einen Zuschauer im Weißen Haus den Frieden näher gebracht hätte. Die Wirklichkeit ist jedoch, dass das ganze Hin und Her noch sehr lange weitergehen wird - und die Lage an der Front (nicht nur, aber vor allem) entscheidend bleibt.

Russland (Putins mächtiger außenpolitischer Berater Uschakow) befürwortet die Fortsetzung der direkten Verhandlungen der russischen und ukrainischen Delegationen, vielleicht auf etwas höherer Ebene. Trump träumt weiterhin von einem Dreier-Spitzentreffen. Wie immer zwei unterschiedliche Welten.

Insgesamt viel Kraft an Wolodymyr Selenskyj für die nächsten Tage und Wochen. Auch kein neuer Gedanke, aber neben 3,5 Jahren Krieg darüber hinaus noch dieses Niveau an überheblicher außenpolitischer Inkompetenz aushalten zu müssen ist keine schöne Aufgabe.

Genau das ist jetzt auch die große Gefahr für den Montag. Druck auf die Ukraine auszuüben, um Russlands Angriff gegen sie einzustellen, war, ist und wird keine besonders kluge Verhandlungstaktik sein. Trumps und Witkoffs leben jedoch in der Welt außerhalb der politischen Realität.

Trump scheint Putins Lieblingserzählunhen vom „vollumfassenden Frieden“ mit der Beseitigung der „Erstursachen des Konflikts“ (Spoiler zum 1876. Mal: Diese „sind“ die Existenz der unabhängigen Ukraine jenseits des russischen Einflussraums) gekauft zu haben. Traurig, war aber so zu erwarten.

Das absolute Maximalziel für die Ukraine mit Blick auf die USA unter Trump war und bleibt, dass zumindest Waffen/Munition weiter über Europa verkauft und Aufklärungsdaten geteilt werden. Mehr war und ist nicht zu erreichen. Ich beneide Selenskyj um die Aufgabe nicht, selbst das zu behalten.

Präsident Trump sieht jetzt wirklich wie ein absoluter außenpolitischer Dilettant aus. Und das hat er leider außer Frage verdient.

Um es kurz zu fassen: Das war sowas von absolut gar nix, aber Putin hat ja die Bilder gekriegt, die er die ganze Zeit gerne gehabt hätte.

"Erstursachen des Konflikts" im Anfangsstatement von Putin. Alles klar.

Ich habe das schon mal mit Blick auf einige Ausführungen von Herrn Witkoff geschrieben, aber heute gilt es umso mehr: Wie auch immer das Ergebnis aussieht, es ist schon jetzt ein atemberaubendes Fest der außenpolitischen Idiotie.

Na ja, den belarussischen Diktator Lukaschenka als "hoch angesehenen Präsidenten von Belarus" zu bezeichnen ist schon selbst für Donald Trump und seine Maßstäbe harter Tobak. Sehr diplomatisch und vorsichtig formuliert.

Wenn es an der heutigen Veranstaltung da in Alaska etwas Gutes geben sollte, dann ist es die Tatsache, dass wir hier in Kyjiw ein paar Tage lang ausnahmsweise halbwegs ruhig schlafen durften. Wird sich allerdings mit größter Wahrscheinlichkeit kurz danach wieder verändern.

Tage, an denen ich Nichtjournalisten zugegeben ein bisschen beneide (wobei es ohnehin fast für das gesamte Jahr 2025 gilt). Wer nach der Ankündigung des Trump-Putin-Gipfels bis morgen Abend/Nacht nicht auf die Nachrichten schaut, verpasst eigentlich nichts Wesentliches.

Der "diskutierte" Truppenabzug aus der Region Donezk wäre übrigens vor allem deswegen Wahnsinn und Selbstmord, weil man somit seit elf Jahren gut ausgebaute Verteidigungsstellungen einfach so aufgeben würde. Eine Einladung zur neuen Invasion, so schnell wie es geht und noch viel tiefer.

Das Hauptziel Putins in Alaska wird sein, nach einem angeblich ein Prozent weniger frechen als sonst, aber weiterhin völlig inakzeptablen "Friedensangebot" die Ukraine in Trumps Augen wieder als verhandlungsunfähig darzustellen. Das ist die eigentliche große Gefahr für Freitag.

Was mich ganz grundsätzlich nicht nur als Journalisten, sondern als Ukrainer, der noch von der Krim stammt, stört, sind oft nett gemeinte Fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, ukrainische Gebiete als russisch anzuerkennen, damit das Blutvergießen stoppt. Wie gesagt, alles nett gemeint.

Kaum etwas nervt aktuell so sehr wie der Begriff „Gebietsabtretungen“. Man kann de facto nicht etwas „abtreten“, was derzeit eh von Russland kontrolliert wird und vorerst nicht befreit werden kann. Und de jure werden diese Gebiete nie von Kyjiw als russisch anerkannt. Das war‘s dann auch.

Die Woche mit dem wohl bisher größten Anteil an medialem Bullshit jeglicher Art innerhalb des russisch-ukrainischen Krieges beginnt.

Heute ist hier in Kyjiw ein Trauertag. Gestern sind beim russischen Drohnen- und Raketenangriff mindestens 28 Menschen gestorben, die Zahl der bestätigten Toten stieg leider über die Nacht mehr als um die Hälfte (Ergebnis der Sucharbeiten). Alltag. Leider.

Das Gesetz zur Zurücksetzung der Einschränkung der Unabhängigkeit der Antikorruptionsorgane wurde gerade mit großer Mehrheit verabschiedet. Gute Nachricht. Schlechte Nachricht: Erste TV-Übertragung aus der Rada seit 2022 zeigt leider den gleichen Politikzirkus wie vor dem russischen Angriff.

Eine weitere Nacht in Kyjiw, nach der man einerseits einfach nur froh ist, aufgestanden zu sein, andererseits jedoch fassungslos ist, wenn man sich morgens anschaut, was alles so passierte. Wer Hunderte von Drohnen auf tief besiedelte Gegend schickt, will explizit, dass Zivilisten ums Leben kommen.

Die ersten Proteste seit 2022: Tausende demonstrieren gegen ein Gesetz, das Antikorruptionsbemühungen bedroht. Selenskyj lenkt ein – doch der Schaden ist da, innen- wie außenpolitisch. 🔗 ukraineverstehen.de/trotz-krieg-... ✍️ @denistrubetskoy.bsky.social für @ukraineverstehen.de @libmod.de

Eine halbwegs richtige Einschätzung, was das hier im politischen Kyjiw in den letzten Tagen gewesen sein soll, kann ehrlicherweise selbst ich nicht geben. Nur so viel: Das hat niemanden etwas gebracht und es wäre schön, wenn dieses kleine Kapitel so schnell wie möglich zu Ende geht.